Windows selbst benötigt im Grunde nur eine einzige Partition um zu funktionieren – „c„. Unter Linux ist dies theoretisch genauso – hier nennt sich diese Partition ganz einfach „/“ Auch wenn immer wieder abgesprochen – eine SWAP-Partition ist vorteilhaft, nutzt man eine halbwegs aktuelle Distribution mit KDE, GNOME, XFCE und so weiter sollte man auf eine solche absolut nicht verzichten. Gerade auf einem Notebook.

  • /

Absolut nötig ist nun die Systempartition/„, auch als Wurzel-Verzeichnis oder fälschlicherweise auch als root bekannt. Diese Partition nimmt das komplette System auf und wenn nicht extra angelegt auch die Home-Verzeichnisse der Nutzer.
Die Größe der Systempartition ist variierbar. Es gibt minimale Distributionen, die mit einem GB auskommen, eine Standard-Distribution wie etwa Debian benötigt je nach Desktop-Umgebung 10 bis 15 GB. Bei 20 GB liegt man sehr sicher das man keine Probleme haben wird. Sie müssen ja auch davon ausgehen weitere Anwendungen installieren zu wollen.
Als Dateisystem schlage ich „ext4“ oder „btrfs“ vor.

Ab 8 GB RAM Arbeitsspeicher kann man problemlos auf eine SWAP-Partition verzichten, so lautet der Tipp so mancher ‚Linux-Profis‘. Die SWAP-Partition nimmt die Daten aus dem Arbeitsspeicher (Hauptspeicher) auf, wenn dieser voll ist. Dass man auf eine solche verzichten kann ist so eine Geschichte – es kommt darauf an was man mit dem System macht. Bei der Bearbeitung von hochauflösenden Videos können 8, 16 oder gar 32 GB RAM schnell an ihre Grenzen kommen, auch massive Bildbearbeitung. Ein weiterer Nachteil ohne SWAP-Partition – es gibt so einige Anwendungen, die gerne in die SWAP-Partition schreiben und ohne eine solche nicht optimal funktionieren – eine solche wäre unter anderem LibreOffice. Natürlich lässt sich auf halbwegs modernen Linux-Distributionen auch eine SWAP-Datei nutzen (wie sie unter Windows als Auslagerungsdatei bekannt ist) – hier sollte man aber vergessen – ohne eine SWAP-Partition funktioniert kein Ruhezustand auf der Festplatte (Suspend to Disk), auch mit einer SWAP-Datei funktioniert ein solcher nicht.
Die Größe der SWAP-Partition ist abhängig vom eingebauten Arbeitsspeicher. Bis zu 4 GB RAM sollte die SWAP-Partition mindestens genauso groß sein – also 4 GB. Über 4 GB RAM kann man variieren, die SWAP-Partition also auch verkleinern – hier sollten Sie jedoch bedenken – ist der RAM voll belegt und Sie versetzen das System in den Ruhezustand auf die Festplatte – ist die SWAP-Partition kleiner als der RAM gehen Daten verloren und das System wird beim Aufwachen nicht mehr richtig funktionieren.
Das Dateisystem ist hier unter Linux vorgegeben.

Die Home-Partition nimmt die persönlichen Daten und Einstellungen der Benutzer auf. Sie ist optional aber vorteilhaft. Wird die Distribution durch eine andere ersetzt ist es problemlos möglich die Home-Partition in die neue Distribution einzubinden. Wird keine extra Home-Partition erstellt werden die Home-Verzeichnisse unter „/“ eingebunden – installiert man eine neue Distribution werden diese dann überschrieben.
Die Home-Partition sollte den größten Teil des freien Speichers belegen. Wie schon beschrieben liegen hier die privaten Dateien und die Einstellungen der Anwendungen des Benutzers.
Als Dateisystem schlage ich hier „ext4“ oder „btrfs“ vor.

  • /efi

Diese Partition ist nötig, wenn man Linux oder welches System auch immer im UEFI-Modus betreiben will.
Je nach Distribution sind hier 100 bis 300 MB oder auch mehr nötig. Unter Ubuntu oder Debian Sid installiert man gerne mehrere Kernel-Versionen – speziell unter Linux Mint. Hier sollte diese Partition also größer sein, unter Debian kommen Sie mit 100 MB problemlos aus.
Als Dateisystem ist hier „fat32“ vorgegeben.

Für „/“ und „/home“ wäre auch das Dateisystemzfs“ möglich – manche schwärmen sogar davon. Aber ganz ehrlich, für private Nutzer absolut unnötig, dieses Dateisystem benötigt recht starke Hardware – ansonsten bremst dieses Dateisystem den Rechner sogar aus.

Es ist natürlich möglich alle weiteren Verzeichnisse unter „/“ als eigene Partition anzulegen – also etwa „/boot“, „/etc“, „/usr“ und so weiter. In den meisten Fällen aber absolut unnötig.

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24 Reaktionen

  1. […] Weiter geht es zur Partitionierung – die für Einsteiger wohl schwierigste Einstellung während der Installation. Je nach bereits vorhandenen Betriebssystemen – etwa eine andere Linux-Distribution oder Windows finden Sie hier mehrere oder weniger Mögliche Voreinstellungen die Sie nutzen können. Sie können Linux Mint etwa problemlos neben einer anderen Linux-Distribution oder Windows installieren – diese werden beim Start des Rechners angezeigt und können zum Start ausgewählt werden. Schwieriger ist die manuelle Partitionierung – Informationen zur Partitionierung finden Sie unter Für Linux nötige Partitionen. […]

  2. […] Nun geht es an die eigentlich schwierigste Geschichte während der Installation des Systems, die Partitionierung. Sie können Manjaro als alleiniges System auf dem Rechner installieren, neben einer anderen Linux-Distribution oder neben Windows – in solchen Fällen können Sie beim Start des Rechners auswählen, welches System Sie starten wollen. Weitere Tipps zum Aufteilen der Festplatte und den Dateisystemen finden Sie unter Partitionieren. […]

  3. […] Nun das eigentlich schwierigste an der Installation – die Partitionierung, je nach vorhandener Konfiguration der Festplatte werden Sie hier mehr oder weniger Möglichkeiten vorfinden. Sie können die komplette Festplatte nutzen, Debian neben einer bestehender Linux-Distribution oder neben Windows installieren – welches System anschließend starten soll, geben Sie später im Bootmenü an. Die manuelle Partitionierung ist natürlich die umfassendste – Tipps hierzu finden Sie unter benötigte Partitionen. […]

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