rsync ist ein leistungsfähiges Tool, um Daten zwischen lokalen oder entfernten Rechnern zu synchronisieren. Es überträgt dabei nur Unterschiede zwischen Quell- und Zielverzeichnis und ist somit besonders ressourcenschonend und schnell.

I. Installation von rsync

rsync ist zumeist schon vorinstalliert. Falls nicht, kann es je nach Distribution mit folgenden Befehlen installiert werden:

Debian, Ubuntu, Linux Mint

sudo apt install rsync

Fedora u.a. RPM-basierte Distributionen

sudo dnf install rsync

Arch Linux u.a. darauf basierende Distros

sudo pacman -S rsync

I.I Grundlegende Syntax

Die allgemeine Syntax lautet:

rsync [OPTIONEN] QUELLE ZIEL

wobei:

QUELLE – Die Datei(en)/das Verzeichnis, das synchronisiert werden soll

und…

ZIEL: Der Zielpfad, Offline oder Remote

bedeuten soll.

I.II Häufig genutzte Optionen

-a: Archivmodus, erhält Rechte, Links und Zeiten
-v: Ausführliche Anzeige
–delete: Löscht Dateien im Ziel, die nicht mehr in der Quelle existieren
–exclude: Schließt bestimmte Dateien/Verzeichnisse von der Synchronisation aus
-z: Komprimiert die Übertragung bei Netzwerk-Sync

I.III Lokale Synchronisation

Beispiel: Kopiere das Verzeichnis src nach dest:

rsync -av src/ dest/

Der abschließende Slash / sorgt dafür, dass der Inhalt von src und nicht das Verzeichnis selbst kopiert wird.

I.IV Ausschlüsse definieren

Bestimmte Dateien/Verzeichnisse ausschließen:

rsync -a --exclude 'Datei.txt' --exclude 'Ordner*' src/ dest/

Die Datei Datei.txt und alle Verzeichnisse mit „Ordner“ im Namen werden ausgelassen.

I.V Synchronisation über das Netzwerk

Mit SSH:

rsync -avz -e ssh user@server:/pfad/quelle/ /pfad/ziel/

Dies überträgt Daten verschlüsselt und sicher zwischen zwei Rechnern.

Vorsicht mit –delete

Die Option –delete entfernt auf dem Ziel-Backup alle Dateien, die in der Quelle nicht mehr existieren. Bei einem Fehler, wie etwa wenn das Quellverzeichnis versehentlich leer ist oder gar nicht eingehängt wurde, kann es passieren, dass große Mengen wichtiger Daten im Backup gelöscht werden.
Daher sollte vor dem Einsatz von –delete immer kontrolliert werden, ob beide Verzeichnisse den erwarteten Inhalt haben und korrekt eingebunden/gemountet sind.

I.VI Simulation

Mit –dry-run kann der Ablauf vorab simuliert werden, ohne echte Veränderungen vorzunehmen:

rsync -a --dry-run src/ dest/

Damit lässt sich überprüfen, was passieren würde, wenn…

I.VII Fazit zu rsync

rsync ist ein vielseitiges und effizientes Tool für die Dateisynchronisation und Backups unter Linux, das die Übertragung optimiert, indem es nur geänderte Daten kopiert und viele Einstellungsmöglichkeiten bietet.
rsync gehört für Linux-Anwender zu den wertvollsten Standardwerkzeugen für effiziente, sichere und flexible Datenübertragungen – eine korrekte Anwendung vorausgesetzt.

II. Grsync – Grafische Oberfläche für Rsync

Grsync ist eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) für das Synchronisations- und Backup-Tool rsync unter Linux. Rsync wird via Terminal verwendet und ermöglicht das schnelle Übertragen und Synchronisieren von Dateien und Ordnern lokal oder über das Netzwerk. Grsync erleichtert die Anwendung von rsync für Einsteiger, da man nicht alle komplizierten Befehle im Terminal eintippen muss, sondern über eine übersichtliche Oberfläche arbeitet.

II.I Installation von Grsync

In vielen Linux-Distributionen, insbesondere bei Debian und Derivaten, kann Grsync einfach über die Paketverwaltung installiert werden:

sudo apt install grsync

Nach der Installation ist Grsync direkt über das Anwendungsmenü oder den Terminalbefehl

grsync

startklar.

II.II Ein neues Profil anlegen

Für jede Synchronisationsaufgabe empfiehlt sich ein eigenes Profil, das später immer wieder verwendet werden kann…

Neue Sitzung hinzufügen

Bei der Auswahl von Neue Sitzung wird ein einzelnes Rsync-Profil (Sitzung) angelegt, das spezifische Einstellungen sowie Quell- und Zielverzeichnis enthält. Diese Sitzung kann unabhängig gestartet und angepasst werden und ist besonders geeignet für einzelne, klar getrennte Synchronisationsaufgaben. Die Einstellungen und Parameter betreffen nur diese eine Sitzung.

Sitzungsgruppe hinzufügen

Mit Sitzungsgruppe hinzufügen wird eine Gruppe mehrerer Sitzungen gebildet. Dies ermöglicht die Organisation mehrerer Backup- und Synchronisationsprozesse, die mit einem einzigen Klick nacheinander oder gleichzeitig ausgeführt werden können.

Ideal, wenn verschiedene Backups regelmäßig zusammen laufen sollen (z.B. home-Verzeichnis, Dokumente, Bilder). Änderungen an der Gruppe wirken sich auf alle enthaltenen Sitzungen aus; Gruppen können zentral verwaltet und gestartet werden.

Typische Nutzung

Eine Neue Sitzung ist für einfache, individuelle Backup- oder Kopieraufgaben.
Eine Sitzungsgruppe erleichtert komplexere Abläufe, bei denen verschiedene Synchronisationsaufgaben miteinander verknüpft sind und gemeinsam ausgeführt werden.
Mit diesen Möglichkeiten bietet Grsync eine flexible Verwaltung für einfache und fortgeschrittene Backup-Szenarien.

II.III Quelle und Ziel festlegen

Im Feld Quelle das Ausgangsverzeichnis wählen (1)
Im Feld Ziel das Verzeichnis für die Synchronisation eintragen (2)

II.IV Wichtige Optionen aktivieren

Die wichtigsten Einstellungen sind über Checkboxen erreichbar:

– Rekursiv (Unterverzeichnisse einbeziehen)
Archiv (Dateirechte, Zeitstempel und Symlinks erhalten)
– Löschen (Dateien am Ziel löschen, die in der Quelle fehlen – Vorsicht!)
– Simulation (Testlauf, keine echten Veränderungen) – ideal zum ersten Check…

Für die meisten Anwendungsszenarien reicht das Aktivieren von „Archiv“ und „Rekursiv“.
Zusätzliche Optionen können je nach Bedarf angewählt werden.

Simulationslauf…

Start der Synchronisation nach erfolgreicher Simulation…

Nach Abschluss der Synchronisation erfolgt die Ausgabe einer Erfolgs- bzw. evtl. Fehlermeldung.

II.VI. Eine kurze Zusammenfassung

– Quell- und Zielverzeichnis wählen
Synchronisationstyp bestimmen
– Optionen anpassen
– Simulation vor der Ausführung
– Starten der Synchronisation

III. Vorteile von Grsync für Einsteiger

– Grsync unterstützt alle Basisfunktionen von rsync für Backups und Synchronisationen
– Eingabe von langen rsync-Befehlsketten im Terminal entfallen
– Eine übersichtliche Bedienoberfläche zur Konfiguration von Quelle, Ziel, Optionen und Simulation
– Automatisierung durch speichern von Sessions oder Konfigurationen

Titelbild: Designed by Freepik

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