PostScript-Dateien sind dokumentbasierte Dateien, die in der Seitenbeschreibungssprache PostScript verfasst sind und primär für präzise Druckausgaben und geräteunabhängige Dokumentdarstellung verwendet werden. Sie enden typischerweise mit der Dateiendung .ps und enthalten textbasierte Befehle, die Layout, Text, Vektorgrafiken und eingebettete Rasterbilder beschreiben.
Einsatzgebiete
Druckindustrie:
PostScript-Dateien dienen als Standard für Hochqualitätsdrucke, insbesondere in Laserdruckern und professionellen Druckmaschinen.
Desktop-Publishing:
Sie ermöglichen die Erstellung von Marketingmaterialien, Broschüren und anderen druckoptimierten Layouts.
Dokumentenaustausch:
Durch Geräteunabhängigkeit gewährleisten sie konsistente Darstellung auf verschiedenen Systemen.
Softwareentwicklung:
Entwickler nutzen PostScript für grafische Anwendungen und komplexe Druckalgorithmen.
Vorteile von PostScript
Vektorbasiert:
Schriften und Grafiken bleiben in jeder Auflösung scharf.
Turing-vollständig:
Ermöglicht programmgesteuerte Generierung dynamischer Inhalte.
Plattformübergreifend:
Wird in Unix-Systemen standardmäßig für Druckaufträge verwendet, oft mit Ghostscript als Interpreter.
Konvertierung – PostScript in PDF
Soweit zur Theorie. Otto-Normal-User kann i.d.R. mit PostScript-Dateien wenig anfangen. Für die Weitergabe bzw. den Druck des Dokumentes bietet sich der PDF-Standard an.
In diesem Beitrag befassen wir uns deshalb mit der Konvertierung von PostScript-/ in PDF-Dateien.
Dazu gibt es zwei Methoden
Grafische Benutzeroberfläche GUI z. B. Okular
Öffnen Sie die PS-Datei in Okular.
Menü → Datei → PostScript als PDF importieren…
Speichern Sie die Datei im gewünschten PDF-Format.
Terminal-Methode
Noch effektiver gelingt das auf der Kommandzeile wie folgt…
Einzeldatei-Konvertierung mit ps2pdf
Der einfachste Befehl für eine einzelne *.ps-Datei:
ps2pdf input.ps output.pdf
Lässt man den Ausgabe-Dateinamen weg, erhält die PDF automatisch den Basisnamen der
PS-Datei.
Im Beispiel wollen wir die Datei Example24.ps konvertieren. Dazu wechseln wir in den Ordner, wo sich die Datei befindet, öffnen hier ein Terminal und fügen folgenden Befehl ein:
ps2pdf Example24.ps

Nach Ausführung des Befehls wird im gleichen Ordner die gewünschte PDF-Datei erstellt…

Batch-Konvertierung mehrerer Dateien
Um alle *.ps-Dateien im selben Verzeichnis mit der jeweiligen Bezeichnung in einem Rutsch zu konvertieren, wechseln Sie in den Ordner in dem sich die *.ps-Dateien befinden.
Öffnen Sie hier ein Terminal und fügen folgenden Befehl ein:
for file in *.ps; do ps2pdf "$file" "${file%.ps}.pdf"; done

Nach Ausführung des Befehls werden im gleichen Ordner die gewünschten PDF-Dateien mit der jeweiligen Bezeichnung erstellt…

Anmerkung
Es gäbe noch so einige Einstellungsmöglichkeiten, wie etwa die Qualität der PDF’s beim Umwandeln zu verbessern usw.
Für den „normalen“ User sollten die vorgenannten Konvertierungen ausreichend sein.
Voraussetzung für die hier erwähnte PostScript-Konvertierung ist ein installiertes GhostScript,
das standardmäßig in allen modernen Linux-Distributionen vorinstalliert ist.
Titelbild: Designed by Freepik
3 Reaktionen
Im gleichem Atemzug gibt es das Programm pdf2ps das wieder ein PD-File erzeugt.
Hier noch ein paar Konvertierunghilfen die man über die Shell aufrufen kann. Alle betreffen nur Text-Konvertierung.
html2text — HTML-Seiten zu text
tiff2pdf —- TIFF Bilder zu PDF-Dokumenten.
ebook-convert — Ebooks zur Konvertierung
dvisvgm — DVI und EPS files umwandeln in XML-based SVG Format Nützlich bei Web-Seiten.
fax2ps — TIFF Fax nach PostScript
html2text — HTML-to-text Konverter
htmldoc — html nach Postscript, oder pdf.
odp2txt, ods2txt odt2txt — 3. OpenDokument Konverter
pdftexi2dvi — Texinfo Dokuments nach DVI oder PDF
pdftohtml — PDF files nach HTML, XML and PNG
ps2pdf — Konvertiert PostScript nach PDF mittels ghostscript. (Lässt sich gut in crups verwenden)
sxw2txt — OpenDocument nach plain Text
texi2pdf — Für die Anhänger von LaTex nach PDF
tiff2pdf — TIFF image zu einem PDF Dokument
tiff2ps — TIFF image zu einem PostScript™
Hallo @juhu,
danke für die Ergänzungen.
Der Beitrag beruht eigentlich auf eine Anfrage eines Lesers der Linux-Bibel, der eine einfache Lösung zur Konvertierung von *.ps-Dateien in PDF suchte…
Meine Ausführungen sollten eine leicht verständliche Anleitung dazu sein.