Auf Rechnern mit weniger Arbeitsspeicher wird dieser schnell knapp. Selbst wenn man Linux mit einer schlanken Desktop-Umgebung installiert – startet man etwa Firefox und Thunderbird, sind zwei oder vier Gigabyte RAM schnell ausgelastet und das System legt Daten in die SWAP-Partition oder in die SWAP-Datei – das System wird langsamer.

Hier hilft eine Linux-Kernel-Technik namens zRAM. zRAM erstellt ein sogenanntes virtuelles Blockgerät im Arbeitsspeicher – dieser bleibt reserviert, wird also nicht belegt. Erst, wenn der Arbeitsspeicher knapp wird, beginnt der Kernel Daten aus dem RAM – also aus dem Arbeitsspeicher in den reservierten Block von zRAM zu verlegen. Die Daten im Zram-Block sind komprimiert und benötigen dadurch weniger Platz – die Daten müssen zwar aus dem RAM in den Zram komprimiert und wieder dekomprimiert werden – da der RAM jedoch äußerst schnell ist, bemerkt man von diesem Vorgang fast gar nichts.

Probleme mit zRAM sind mir keine bekannt. Lediglich unter Ubuntu / Mint könnte es in Zusammenhang mit gewissen Grafikkarten-Desktop-Umgebung-Kombinationen zu Fehlern in der grafischen Darstellung kommen (wird berichtet, um welche Kombinationen es sich handelt ist mir nicht bekannt – in solchen Fällen Zram einfach wieder deinstallieren).

zRAM installieren und nutzen

Unter direkt auf Debian basierenden Linux-Distributionen installieren Sie ganz einfach über die Paket-Verwaltung das Paketzram-tools„, unter auf Ubuntu basierenden Systemen das Paketzram-config„. Am einfachsten gelingt dies über die grafische Paket-Verwaltung Synaptic oder als Administrator am Terminal:

apt install zram-tools

Unter anderen Linux-Distributionen suchen Sie in der Paket-Verwaltung ganz einfach nach dem Begriff „zram„.

Mehr ist unter Linux-Distributionen mit Systemd nicht nötig. Starten Sie als Administrator am Terminal den Befehl:

swapon -s

Eine ähnliche Ausgabe wie folgende zeigt, dass Zram aktiv ist:

/dev/zram0                              partition       262140          0               100

Unter Systemen ohne Systemd gilt es erst ein Init-Script zu erstellen, dieses ausführbar zu machen und als Administrator nach „/etc/init.d/“ zu verschieben. Für Devuan legt man sich etwa folgende Datei an „zram“ mit folgendem Inhalt:

FRACTION=75
MEMORY=$(perl -ne '/^MemTotal:\s+(\d+)/ && print $1*1024' < /proc/meminfo)
CPUS=$(nproc)
SIZE=$((MEMORY * FRACTION / 100 / CPUS))

case "$1" in
    start)
        param=$(modinfo zram | grep num_devices | cut -f2 -d: | tr -d ' ')
        modprobe zram $param=$CPUS

        for n in $(seq $CPUS)
        do
            i=$((n - 1))
            echo $SIZE > /sys/block/zram$i/disksize
            mkswap /dev/zram$i
            swapon /dev/zram$i --priority 10
        done
        ;;
    stop)
        for n in $(seq $CPUS)
        do
            i=$((n - 1))
            swapoff /dev/zram$i && echo "zram: disabled disk $n of $CPUS" &
        done

        wait
        sleep .5
        modprobe --remove zram
        ;;
    *)
        echo "Usage: $(basename $0) (start | stop)"
        exit 1
        ;;
esac

Nun verschiebt man diese Datei als Administrator am Terminal in das angegebene Verzeichnis und macht sie ausführbar. Anschließend installieren Sie das unten angegebene Paket und weisen dem System den automatischen Start des Scripts zu:

mv zram /etc/init.d/
chmod +x /etc/init.d/zram
apt install insserv
insserv zram

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