Eine der eher weniger bekannten Linux-Distributionen, sie basiert auf Debian Testing und hat vor allem zwei Dinge im Fokus – Privatsphäre und Datenschutz, natürlich gehört auch etwas Sicherheit dazu.
Im Grunde lässt sich das System so beschreiben – Debian Testing, also ein immer sehr aktuelles Debian, mit einiger gehärteter Software, einigen Tools zur Sicherheit und Systemeinstellungen, die ebenso zur Sicherheit beitragen.
Man sollte einiges wissen, bevor man dieses System wirklich nutzen möchte. Als Desktop gibt es grundsätzlich nur Mate – siehe Desktop-Umgebungen in den Kategorien rechts, der komplette Netzwerkverkehr wird per Mausklick über Tor oder I2P geleitet – Internet ist also etwas langsamer. Kernel- und Netzwerk werden speziell modifiziert, DNS-Abfragen werden über DNSCrypt-Proxy verschlüsselt, die Eigenentwicklung Knight scannt das System auf Malware und Rootkits. Die wichtigsten Infos finden Sie unter nächstem Link.
Inhaltsverzeichnis
Securonis testen und installieren
Sie finden den Download dieses Systems unter Securonis – der Download von SourceForge ist leider etwas träge, dauerte bei mir eine knappe halbe Stunde. Das heruntergeladene ISO-Image kopieren Sie etwa mit Etcher auf einen USB-Stick und starten den Rechner davon:

Im Bootmenü navigieren Sie mit den Pfeiltasten (auf / ab) und bestätigen mit Eingabe, in den erweiterten Optionen können Sie mit „Failsave“ möglichen Problemen ausweichen:

Wir starten natürlich mit dem obersten Eintrag als Live-System, es startet mit ordentlich Dampf direkt in den Desktop:

Das System ist sparsam mit Software belegt – grundsätzlich handelt es sich um den Mate-Desktop mit seinen minimalen Werkzeugen, was sonst noch bekannt wäre ist die LibreOffice-Suite und VLC als Mediaplayer:

Firefox als Webbrowser wurde entschlackt und mit Erweiterungen gehärtet – nennt sich hier FireScorpion. Der Rest ist Software zu Security und Datenschutz. I2P und Tor lassen sich direkt per Mausklick auf das passende Icon im Panel aktivieren und deaktivieren:

OnionShare ist natürlich vorinstalliert:

Ebenso qTox, um über Tor zu chatten. Mit dem SecDNSChanger wechseln Sie den DNS-Server per Mausklick:

Die DNS-Abfragen lassen sich natürlich auch verschlüsseln:

Mit dem Data Destroyer lassen sich Daten sicher löschen:

Es gibt noch so einige weitere nette Werkzeuge, diese dürfen Sie jedoch selbst erforschen – wir sehen uns die einfach gehaltene Installation an – hierzu genügt der Klick auf „Install Securonis„:

Erst wird die Sprache gewählt, in dieser wird auch das System später installiert.

Weiter geht es mit Ihrem Standort, also der Zeitzone.

Es folgt das Tastaturlayout.

Weiter geht es mit der Partitionierung, Tipps hierzu finden Sie hier – hier lässt sich natürlich auch das komplette System verschlüsseln. Anschließend legen Sie den ersten Benutzer an, dieser kann mit seinem Passwort auch administrative Aufgaben ausführen:

Bevor Sie die Installation bestätigen, bekommen Sie noch eine Übersicht, was dann geschehen wird:

Jetzt warten Sie nur noch ab, bis das System meldet, dass die Installation abgeschlossen wurde und starten das System neu:
Securonis nutzen
Nun, die Security-Geschichten funktionieren, schon lebe ich nicht mehr in Graz:

Der Browser wird per Aktivierung automatisch auf Tor oder I2P konfiguriert – Sie müssen diesen nur neu starten. Das Control Panel zeigt diverse Informationen:

Über den System Manager aktualisieren Sie das System per Mausklick – wie bei Testing üblich, sollten Sie bei einem „Failed„: auf dem Terminal noch einmal nachhelfen
sudo -i
apt update
apt full-upgrade
apt install -f

Weitere Software installieren Sie per APT auf dem Terminal, oder Sie installieren gleich Synaptic als grafische Oberfläche. Zusätzlich hat das System einige nette Funktionen, mit denen sich das komplette System schnell löschen lässt 😂 (Nuke2System), sich das Netzwerk komplett blockiert (Paranoia) oder PysicalSec – mit dem sich der Kernel speziell abschotten lässt (beim nächsten Start).
Nicht zu vergessen – das System ist keine Security-Distribution, wie etwa Kali Linux oder Parrot OS, mit denen Sie andere Systeme und Netzwerke auf Lücken abklopfen, es handelt sich um ein System, mit dem Sie Ihre Daten und Ihre Kommunikation schützen.

Eine Reaktion
HINWEIS: Securonis Linux wird derzeit umbenannt und für ein umfangreiches Update vorbereitet. Bleiben Sie dran und verfolgen Sie den Prozess auf Cyrethium.org.