Wer mit vielen Projekten, PDF’s oder Office-Dokumenten arbeitet, kennt das Problem: Irgendwo „in diesem Ordner voller Dateien“ steckt die gesuchte Information, aber welche Datei es ist, weiß niemand mehr. Klassische Terminal-Tools wie grep oder ripgrep sind extrem schnell, aber nicht jeder fühlt sich auf der Kommandozeile wohl oder möchte sich lange Befehlsketten merken.
Was ist Clapgrep?
Clapgrep ist eine freie, quelloffene Linux-Anwendung, die als grafische Oberfläche für ripgrep dient und in Rust sowie Python entwickelt wird. Die Anwendung kombiniert die Geschwindigkeit von ripgrep mit einer einfachen, übersichtlichen GUI, in der Suchpfad, Suchbegriff und Filter bequem per Maus gesteuert werden können.
Stärken und Funktionsumfang
Clapgrep durchsucht verschiedene Textformate, PDF’s und gängige Office-Dokumente in einem angegebenen Ordner, ohne dass vorher eine Such-Datenbank aufgebaut werden muss. In den Ergebnissen zeigt das Programm an, in welcher Datei und auf welcher Zeile bzw. Seite ein Treffer gefunden wurde, und erlaubt das direkte Öffnen der Datei im bevorzugten Editor oder Viewer.
Für fortgeschrittene Nutzer bietet Clapgrep Unterstützung für reguläre Ausdrücke, sodass komplexe Muster gesucht werden können, etwa bestimmte Log-Zeilen oder Codefragmente. Gleichzeitig lässt sich Regex mit einem Klick deaktivieren, wenn einfach nur ein exakter Begriff oder Satz gesucht werden soll, was die Bedienung auch für Einsteiger angenehm macht.
Installation unter Linux
Die bequemste Art, Clapgrep zu installieren, ist über Flathub, wo ein aktuelles Flatpak-Paket bereitgestellt wird. Nach der Installation lässt sich Clapgrep wie jede andere Desktop-Anwendung aus dem Menü starten, inklusive automatischer Updates über die Flatpak-Infrastruktur.
Der Befehl zur Installation als Flatpak:
flatpak install flathub de.leopoldluley.Clapgrep
Nach der Installation finden Sie das Tool unter > Zubehör.

Clapgrep im Alltag einsetzen
Typische Einsatzszenarien sind etwa: Projektdokumentation im Source-Tree durchsuchen, Log-Dateien nach Fehlermeldungen filtern oder einen Ordner voller PDF’s nach bestimmten Kunden, Beträgen oder Paragraphen durchforsten. Statt jede Datei einzeln zu öffnen, reicht ein Suchbegriff – Clapgrep listet alle relevanten Fundstellen und spart damit gerade bei großen Datenbeständen viel Zeit.

Besonders für Nutzer, die sonst erst Dateien mit einem Viewer öffnen und dort die Suchfunktion bemühen, ist Clapgrep ein deutlicher Komfortgewinn, weil die Suche zentral an einem Ort ausgeführt wird. Im Vergleich zu reinen Terminal-Lösungen punktet das Tool mit einer flachen Lernkurve, ohne auf Geschwindigkeit und Funktionsvielfalt zu verzichten.
Fazit
Clapgrep lohnt sich vor allem für Linux-Anwender, die regelmäßig in vielen Dateien suchen müssen, aber keine Lust auf komplexe Kommandozeilenoptionen haben. Wer bereits ripgrep im Terminal nutzt, bekommt mit Clapgrep eine bequeme Ergänzung, die dieselbe Geschwindigkeit in einer zugänglichen Oberfläche bereitstellt und damit den Alltag deutlich erleichtert.
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10 Reaktionen
Vielen Dank für den Artikel. Da es zwischenzeitlich seht viele Suchprogramme gibt komme ich allmählich durcheinander. Gibt es mal einen Vergleich der verschiedenen Suchprogramme?
Clapgrep, oder Recoll sowie ANGRYsearch usw. sind im Grunde genommen grafische Tools für grep – ripgrep u.a.
Wer nicht so gerne im Terminal arbeitet, für den sind das sehr gute Alternativen – kaum Verzögerung zu Terminal-Tools. Clapgrep und Recoll durchsuchen Dateien nach Inhalten, also Stichpunkte – und das rasend schnell mit Vorschau.
Einen direkten Vergleich der Tools untereinander gibt es hier in dem Sinne nicht, aber ausführliche Anleitungen. Es ist kein großer Aufwand, mehrere parallel zu installieren und zu verwenden.
Was bedeuten im Suchergebnis die Zahlen am Anfang?
Wenn ich die Suchoption „Regex deaktivieren“ aktiviere ist die Suche erheblich schneller. Was wird damit ausgeschaltet?
Bei Clapgrep ist die Zahl vor dem Suchergebnis in der Regel die Zeilennummer innerhalb der Datei, aus der der Treffer stammt, ähnlich wie bei klassischem grep mit der Option -n.
Regex (= reguläre Ausdrücke) sind eine kompakte „Mustersprache“ für Text: Statt nach einem exakten Wort zu suchen, beschreibst du ein Muster, das viele passende Varianten finden kann (z.B. „alle Zahlen“, „alle E‑Mail-Adressen“).
Kurz gesagt – reguläre Ausdrücke machen Suchen und Filtern in Texten extrem flexibel und mächtig, sind aber anfangs etwas ungewohnt zu lesen. Es lassen sich damit deutlich komplexere Suchanfragen formulieren als mit einer normalen Textsuche.
Benötigt man es nicht, kann man es ausgeschaltet lassen. Vielleicht einmal etwas „experimentieren“?…
Danke für die Antwort.
Bei Clapgrep kann man das Regex nicht einstellen nur an oder ausschalten. Deswegen weis man nicht wonach es wirklich gesucht wird wenn eingeschaltet.
Wenn Regex eingeschaltet ist, wird der eingegebene Suchbegriff als regulärer Ausdruck interpretiert. Sonderzeichen wie Punkt, Plus, Stern, Klammern usw. gelten als Regex-Syntax und nicht als normale Zeichen.
Nähere Infos findest du hier: Reguläre Ausdrücke
gefällt; Recoll allerdings ist mein Favorit.
Meiner auch.
Verwende aber auch gerne FSearch und die bereits oben genannten.
Danke für die Info.
Ein ähnliches Programm ist PDFgrepGUI, auf der Linux-Bibel hier besprochen: https://linux-bibel.at/index.php/2024/03/08/pdf-dateien-und-textdateien-nach-text-durchsuchen-mit-pdfgrepgui/
Ich benütze es seit mehr als einem Jahr immer wieder und finde es nach wie vor sehr gut. Bevor man loslegt mit der Suche, muss man die Optionen richtig einstellen.