Beschreibung
Bei Downloads von Videos aus diversen Quellen z. B. YouTube kann es durchaus vorkommen, dass Bild und Ton asynchron sind. Das Kommandozeilen-Tool ffmpeg ist ein wahres Multi-Talent. Es ermöglicht, die Abweichung zu korrigieren, ohne vorheriges Recodieren der Videodatei. Wird der Ton früher oder mit Verzögerung abgespielt, ist es oftmals ohne größeren Aufwand möglich, Audio- und Videospur nachträglich in Einklang zu bringen. Die Verzögerung zwischen Bild und Ton kann u. a. mit dem VLC Videoplayer gemessen werden – am einfachsten mit einer Stoppuhr. VLC kann temporär mit der Taste „K“ die Audiospur nach hinten verschieben, mit „J“ nach vorne . Dies jeweils in Schritten von 10 Millisekunden. Die so ermittelte Abweichung (im Beispiel jeweils 1,5 Sekunden) lässt sich nun mittels ffmpeg dauerhaft korrigieren
Installation
ffmpeg ist in einigen Distributionen vorinstalliert, andernfalls z. B. in Debian im Terminal mit:
sudo apt install ffmpeg
schnell nachgeholt.
Wechseln Sie zunächst in den Ordner, in dem sich das Video befindet – bei Downloads also:
cd Downloads
Beispiel 1: Ton ist zu früh (1,5 Sekunden)…
Nachfolgender Befehl versetzt die Audiospur entsprechend nach hinten:
ffmpeg -i video.mp4 -itsoffset 1.5 -i video.mp4 -c:a copy -c:v copy -map 0:v:0 -map 1:a:0 videoneu.mp4
Beispiel 2: Ton ist zu spät (1,5 Sekunden)…
Nachfolgender Befehl bewirkt, dass die Audiospur entsprechend früher einsetzt, bzw. die Videospur nach hinten verlegt wird:
ffmpeg -i video.mp4 -itsoffset 1.5 -i video.mp4 -c:a copy -c:v copy -map 0:a:0 -map 1:v:0 videoneu.mp4
Das Original-Video, hier die Datei video.mp4, bleibt dabei erhalten. ffmpeg schreibt die neue Datei videoneu.mp4 in das gleiche Verzeichnis.
Der klare Vorteil in diesem Verfahren ist die schnelle Anpassung, die auch bei langen Videos nur wenige Sekunden dauert.
Erstveröffentlichung von beluga » Sa 11. Jun 2022, 11:18
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