Die meisten Debian-Nutzer, oder auch Ubuntu-Nutzer (dazu zählen natürlich auch darauf basierende Linux-Distributionen) kennen Debian-Pakete, je nach Desktop-Umgebung haben solche Pakete unterschiedliche Icons – hier unter KDE Plasma:

DEB-Pakete werden unter auf Debian basierenden Linux-Distributionen als Installationspakete genutzt, ähnlich wie die EXE-Dateien unter Windows. Sie beinhalten die ausführbaren Dateien, Anweisungen zur Installation der beinhalteten Software und auch solche zur Deinstallation. Aber auch weitere Informationen. In diesem Beitrag der Linux Bibel Österreich sehen wir uns den Inhalt eines Debian-Paketes einmal genauer an.

Wie ist ein Debian-Paket aufgebaut?

Im Grunde handelt es sich bei Debian-Paketen um komprimierte Verzeichnisse, sehen wir uns einmal den Inhalt eines typischen Debian-Paketes an:

Hier finden wir zu Beginn einmal eine Textdatei namens „debian-binary„, diese beinhaltet die Version des genutzten DEB-Paket-Formates. Bei aktuellen Debian-Versionen (Ubuntu-Versionen) ist dies die „2.0„:

Weiter finden wir im Debian-Paket zwei weitere komprimierte Dateien namens „control.tar.gz“ und „data.tar.gz„. Das komprimierte Archiv mit der Bezeichnung „control.tar.gz“ beinhaltet eine reine Textdatei und drei Skripte:

In der „control.tar.gz“ sehen wir uns als Erstes einmal die Textdatei namens „control“ an. Diese beinhaltet folgende Informationen:

  • Package: – Der Name der Software oder des Paketes.
  • Version: – Die Version der Software oder des Paketes.
  • Architecture: – Die Prozessor-Architektur.
  • Maintainer: – Der Ersteller des Paketes, meist mit der Webseite oder der E-Mail-Adresse.
  • Installed-Size: – Der Platz, den das komplette installierte Paket auf der Festplatte belegt in Kilobyte.
  • Pre-Depends: – Die wichtigste Abhängigkeit – meist das Paketdpkg“ in der gewünschten Version.
  • Depends: – Von der Software benötigte Abhängigkeiten, wenn benötigt, mit der gewünschten Version.
  • Recommends: – Nicht unbedingt benötigte, aber vorgeschlagene Abhängigkeiten.
  • Provides: – Ein virtuelles Paket, eher weniger wichtig.
  • Section: – In dieser Kategorie landet das Paket in der Paket-Verwaltung, im Anwendungsmenü.
  • Priority: – Ist das Paket essenziell für das Funktionieren des Systems oder nicht?
  • Description: – Eine Beschreibung der Software, des Paketes.

Weiters beinhaltet die „control.tar.gz“ folgende Skripte:

  • postinst – Anweisungen für die Installation des Paketes.
  • postrm – Anweisungen, die vor der Deinstallation des Paketes durchgeführt werden.
  • prerm – Anweisungen, die nach der Deinstallation des Paketes durchgeführt werden.

Jetzt gelangen wir zum Inhalt der komprimierten Datei namens „data.tar.gz„. Diese beinhaltet die eigentliche Software und alles was dazu gehört, also ausführbare Dateien, Einstellungen, Icons – alles so in Verzeichnissen aufgelistet, wie die Dateien im System landen sollen:

Entpacken lässt sich so ein Debian-Paket ganz einfach mit einem beliebigen Archiv-Programm – hier etwa mit Ark unter KDE:

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