Viele kennen YubiKey und ähnliche Geschichten, um sich Passwort-Eingaben zu ersparen – mit Pam_USB gelingt es auch ganz einfach. Unter Linux gelingt dies ganz einfach nach wenigen Schritten und funktioniert mit USB-Sticks, externen Festplatten und SD-Karten. Es funktioniert jedoch nur mit der Anmeldung, administrative Rechte erhalten Sie nur als sudo-Benutzer – es funktioniert also nicht mit su.

Pam-USB installieren

Auf GitHub finden Sie für Linux, ein DEB-Paket für auf Debian basierende Linux-Distributionen und ebenso ein RPM-Paket. Dieses installieren Sie wie gewohnt per Mausklick oder als root auf dem Terminal – jedoch .

Aktualisieren müssen (sollten) Sie das Paket nach der Installation manuell, also wieder neue Version herunterladen und installieren.

Pam_USB einrichten

Gleich einmal im Voraus, die Passwort-Eingabe per Tastatur funktioniert auch nach der Einrichtung noch immer.

Nach der Installation des Paketes schließen Sie den USB-Stick an, dieser muss mit einem für Linux lesbaren Dateisystem belegt sein – dies ist aber bei beinahe allen der Fall. Es sollte nur ein USB-Stick angeschlossen sein – dies erleichtert vor allem Linux-Einsteigern die Auswahl. Jetzt gilt es, diesen zu authentifizieren – mit administrativen Rechten am Terminal:

pamusb-conf --add-device usb-stick-bezeichnung

usb-stick-bezeichnung ersetzen Sie dabei durch einen beliebigen Namen (nur Buchstaben von A-Z). Beispielsweise etwa:

pamusb-conf --add-device passwortstick

Jetzt erhalten Sie die Ausgabe:

Please select the device you wish to add.
* Using "Samsung USB Flash Drive (1234567861823456)" (only option)
Which volume would you like to use for storing data ?
* Using "/dev/sdb1 (UUID: E6UD-3F91)" (only option)
Name            : MEIN_STICK
Vendor          : Samsung
Model           : USB Flash Drive
Serial          : 1234567861823456
UUID            : E6UD-3F91
Save to /etc/security/pam_usb.conf ?
[Y/n]

Die darauf folgende Nachfrage bestätigen Sie mit Eingabe „/dev/sdb1“ kann hier natürlich nach Ihrer Hardware variieren. Die Konfiguration wird unter „/etc/security/pam_usb.conf“ gespeichert – diese Datei könnten Sie zur erweiterten Konfiguration später brauchen.

Für jeden Benutzer, der einen USB-Stick benutzen möchte, fügen Sie so einen weiteren USB-Stick hinzu – wichtig – erst den gewünschten Stick, dann erst den Benutzer. Anschließend fügen Sie die gewünschten Benutzer hinzu (wieder mit root-Rechten):

pamusb-conf --add-user benutzer

benutzer ersetzen Sie hier durch den Benutzernamen – in meinem Fall etwa ganz einfach „robert„:

pamusb-conf --add-user robert

In der darauf folgenden Ausgabe gilt es den richtigen (bereits hinzugefügten) Stick auszuwählen und mit Eingabe zu bestätigen:

Which device would you like to use for authentication ?
* Using "passwortstick" (only option)
User            : robert
Device          : passwortstick
Save to /etc/security/pam_usb.conf ?
[Y/n]

Anschließend können Sie die Konfiguration testen – der Stick muss dabei natürlich angeschlossen sein:

pamusb-check robert
Authentication request for user "robert" (pamusb-check)
Device "passwortstick" is connected (good).
Performing one time pad verification...
Verification match, updating one time pads...
Access granted.

Ein Access granted zeigt Ihnen – es hat funktioniert. Wie schon beschrieben – ist der Stick angeschlossen, funktioniert Anmeldung und die erhöhten Rechte ohne Passwort-Eingabe, ist er nicht angeschlossen – müssen Sie weiter das Passwort eingeben.

Jetzt können Sie die Software weiter konfigurieren – in der oben schon beschriebenen Datei finden Sie unter anderem die Zeile:

auth sufficient pam_usb.so

Die Datei bearbeiten Sie in einem Texteditor mit administrativen Rechten. Jetzt möchte ich den Stick etwa zur Zweifaktor-Authentifizierung nutzen – also muss der Stick angeschlossen sein und ich muss das Passwort eingeben, in diesem Fall ersetzen Sie sufficient durch required:

auth required pam_usb.so

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