Die meisten etwas interessierteren Linux-User kennen nicht nur die Paket-Verwaltung (Software-Verwaltung) der genutzten Linux-Distribution – also etwa APT, RPM und so weiter, sondern auch andere Paket-Formate, wie etwa Flatpak, Snap oder AppImage.
Der Grund für andere Paket-Formate – nicht jede Linux-Distribution führt jede Software mit. Jetzt gibt es mit Flatpak, Snap und AppImage einige Probleme:
- Flatpak – Installiert im Hintergrund oft Software, die schon vorhanden ist, etwa Pakete, die die Software zur Laufzeit benötigt. Hierbei handelt es sich oft um Gigabyte große, zusätzliche Installationen.
- Snap – Im Grunde dasselbe wie Flatpak – jedoch läuft im Hintergrund immer der Snap-Dienst (snapd), dies sorgt immer für zusätzliche Last, auch wenn man gerade keine Snap-Software nutzt. Und – Snap ist proprietär, niemand weiß genau, was Snap im Hintergrund wirklich gerade treibt.
- AppImage – Funktioniert meist, aber nicht immer, weil manche Distributionen Einstellungen manchmal so setzen, dass etwas einfach nicht funktioniert.
In diesem Beitrag sehen wir uns eine recht unbekannte Art der Software-Verwaltung an, die einige Probleme löst – PkgForge. Hier werden keine zusätzlichen Abhängigkeiten installiert, hier wird kein im Hintergrund laufender Daemon benötigt – Software wird so kompiliert (aus dem Quellcode übersetzt), dass diese funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
Voraussetzungen schaffen
Zu Beginn brauchen wir einen Paket-Manager, der mit den Paketen von PkgForge umgehen kann – ein solcher wäre Soar. Wie wir diesen installieren können, lesen wir hier – die einfachsten Methoden:
Am Terminal mit einem der beiden Befehle:
wget -qO- https://soar.qaidvoid.dev/install.sh | sh
curl -fsSL https://soar.qaidvoid.dev/install.sh | sh
Oder manuell per Download von GitHub (soar-x86_64-linux), Sie machen die heruntergeladene Datei am Terminal ausführbar:
chmod +x soar-x86_64-linux
Anschließend verschieben Sie die Datei als root am Terminal etwa nach „/usr/local/bin„:
mv soar-x86_64-linux /usr/local/bin/soar
Alternativ installieren Sie die Software via Rust-Repository:
cargo install soar-cli
Soar nutzen
Grundsätzlich finden Sie alle Pakete unter PkgForge in einer recht langen Liste, zum größten Teil Software für die Shell und einige sind auch schon bekannt oder für die genutzte Distribution verfügbar. Aber viele spezielle etwa in einer aktuelleren Version oder eben nicht für die Distribution verfügbar.
Auch können Sie mit Soar direkt suchen – hierzu können Sie den Paket-Namen nutzen, oder auch entsprechende Meta-Daten, wie in der Liste zu finden.
Um etwa nach dem Paket „oryx“ zu suchen:
soar search orxy

Sie müssen nicht root sein, um Pakete zu installieren, die Pakete werden in Ihrem Home-Verzeichnis unter „.local/share“ installiert – Beispiel:
soar install oryx

Schon lässt sich die Software nutzen:
.local/share/soar/bin/oryx

Auch hier – manche Anwendungen benötigen den Start als root:

Statt install können Sie auch i oder add nutzen. Um den Start zu vereinfachen, können Sie den Pfad der Shell-Konfiguration – etwa „.bashrc“ oder „.zshrc“ hinzufügen oder auch einen Alias setzen. Eine weitere Möglichkeit:
soar use oryx
Natürlich können Sie sich auch alle über PkgForge installierten Pakete anzeigen lassen:
soar info

Mit:
soar remove orxy
lässt sich das angegebene Paket wieder deinstallieren, alternativ nutzen Sie statt remove r oder del.
Mit:
soar update
aktualisieren Sie alle über PkgForge installierten Pakete. Sie müssen PkgForge-Pakete nicht einmal installieren, um diese zu nutzen – Sie können solche auch einmalig ohne Installation ausführen:
soar run oryx

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