Beschreibung

Manche mögen Icons am Desktop, andere wieder nicht. Starter, also Icons für den Desktop kann man problemlos selbst anlegen – unter Linux funktioniert dies auf jeder Desktop-Umgebung, mit Ausnahme von GNOME.

Natürlich lassen sich meist Icons aus dem Anwendungsmenü auf den Desktop ziehen, manuell erstellte Starter haben jedoch den Vorteil – man kann so ziemlich alles damit anstellen.

Ein Starter besteht unter Linux aus einer reinen Textdatei mit der Endung „.desktop“. Jetzt sehen wir uns einmal an, wie solche Dateien aufgebaut sind.

Eigene Starter unter Linux erstellen

Folgendes Grundgerüst sollte für jede grafische Anwendung genügen:

[Desktop Entry]
Encoding=UTF-8
Name=
Comment=
Exec=
Icon=
Terminal=false
Type=Application
Categories=

Beginnen wir – der Eintrag „[Desktop Entry]“ leitet den Starter ein und „Encoding=UTF-8“ sollte standardmäßig dabei sein – Unicode. Mit dem Eintrag „Name=“ geben wir dem Icon einen Namen – mit diesem zeigt sich das Fenster schließlich auch in der Fensterleiste. In der Zeile „Comment=“ lässt sich eine Beschreibung angeben und unter „Exec=“ wird der Pfad zur ausführbaren Datei angegeben.
Weiter geht es mit der Zeile „Icon=“ – hier geben Sie den Pfad zur passenden Bild-Datei an – diese ziert später die eigentliche Datei. Mit „Terminal=“ sagen wir dem System, ob die Software im Terminal (true) oder ganz einfach grafisch (false) gestartet werden soll. Unter „Type=“ lässt sich die Art der Anwendung angeben und mit „Categories=“ die Kategorie im Anwendungsmenü.

Nehmen wir einmal an, ich habe in meinem Home-Verzeichnis unter „Software“ eine Datei namens „Datei.appimage“ liegen und unter „Bilder/Icons/“ eine Datei namens „Bild.jpg“ – diese soll als Icon dienen:

[Desktop Entry]
Encoding=UTF-8
Name=Bezeichnung
Comment=Eine kurze Beschreibung
Exec=/home/robert/Software/Datei.appimage
Icon=/home/robert/Bilder/Icons/Bild.jpg
Terminal=false
Type=Application
Categories=

Die Datei speichere ich als „Bezeichnung.desktop“, diese muss nur noch ausführbar gemacht werden. Dies gelingt per Rechtsklick auf die Datei „Eigenschaften → Berechtigungen“ oder am Terminal mit dem Befehl:

chmod +x Bezeichnung.desktop

Hat man ein Script, das seine Ausgabe nur am Terminal ausgibt setzt man den Eintrag „Terminal=false“ ganz einfach auf „Terminal=true“.

Möchte man das sich der Starter auch im Anwendungsmenü zeigt, legt man die Datei im Home-Verzeichnis unter „.local/share/applications/“ ab. In diesem Fall muss man auch eine Kategorie angeben – eine Liste der Kategorien finden Sie unter FreeDesktop.org.

Erstveröffentlichung von @robertgoedl » Sa 5. Mär 2022, 23:12

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