Ich hatte heute bei einem Kollegen ein kleines Problem zu lösen – auf seinem Ubuntu-Server ohne grafische Oberfläche eine statische IP-Adresse einrichten. Er soll also keinen DHCP-Server fragen, sondern einfach die IP-Adresse nutzen, die ihm vorgegeben ist. Kein Ding der Unmöglichkeit – eigentlich ganz einfach.
Für die statische Netzwerkkonfiguration ist unter Ubuntu die Systemdatei „/etc/netplan/0-xxxxx“ verantwortlich. „xxxxx“ ist durch eine beliebige Zeichenfolge ersetzt. Bei der Datei handelt es sich um eine YML-Datei – es ist also die YML-Syntax zu nutzen, eigentlich ganz einfach, aber selbst ein Leerzeichen zu viel oder zu wenig bedeutet einen Fehler, auf die Syntax gilt es also zu achten.
Die Datei öffnen wir ganz einfach mittels „vi“, „vim“ oder „nano“ mit administrativen Rechten am Terminal. Die Standard-Konfiguration sieht in etwa so aus (alte Version, bis Ubuntu 18.04):
This file describes the network interfaces available on your system
For more information, see netplan(5)
network:
version: 2
renderer: networkd
ethernets:
ens160:
dhcp4: true
dhcp-identifier: mac
„ens160:“ gibt hier die Netzwerkkarte an, sind mehrere eingebaut, sind hier auch mehrere vorhanden, alternativ fügen Sie diese einfach hinzu. Mit „addresses:“ gibt man jetzt die IP-Adresse(n) an, inklusive Netzwerkbereich. Über „gateway4:“ den Gateway und mit „nameservers:“ den oder die DNS-Server. Wichtig – „dhcp4: true“ ersetzt man durch „dhcp4: false“ – könnte dann etwa so aussehen:
This file describes the network interfaces available on your system
For more information, see netplan(5)
network:
version: 2
renderer: networkd
ethernets:
ens160:
addresses:
- "192.168.178.20/24"
- "192.168.178.21/24"
gateway4: 192.168.178.1
nameservers:
search: [ adresse.org ]
addresses:
- "8.8.8.8"
- "4.4.4.4"
dhcp4: false
dhcp-identifier: mac
Ab Ubuntu 20.04, das Original:
network:
version: 2
renderer: networkd
ethernets:
ens160:
dhcp4: true
dhcp-identifier: mac
Wie oben angepasst:
network:
version: 2
renderer: networkd
ethernets:
ens160:
addresses:
- "192.168.178.20/24"
- "192.168.178.21/24"
routes:
- to: default
via: 192.168.178.1
nameservers:
search: [ adresse.org ]
addresses:
- "8.8.8.8"
- "4.4.4.4"
dhcp4: false
dhcp-identifier: mac
Nach der Konfiguration gilt es die neuen Einstellungen zu übernehmen:
netplan generate
Der Befehl prüft die Syntax – sind Fehler vorhanden, zeigt die Ausgabe dies an, auch wo der Fehler liegt. Erfolgt keine Ausgabe, ist die Syntax o.k. Anschließend kann man die Konfiguration mit folgendem Befehl übernehmen:
netplan apply
Die Einstellungen werden ohne Neustart gleich übernommen.
Eine Reaktion
[…] grundlegenden Änderungen – Ubuntu setzt inzwischen auch auf der grafischen Oberfläche auf Netplan, um die Netzwerk-Einstellungen vorzunehmen – einfach gesagt – wieder so eine […]