Mit LVM (Logical Volume Manager) kann man unter Linux recht viel zaubern. Nehmen wir einmal den normalen Zustand – Sie hängen eine zweite Festplatte in den Computer ein, formatieren diese mit einem Linux-Dateisystem – etwa ext4. Jetzt können Sie auf diese neue Festplatte über den Dateimanager oder über das Terminal Dateien verschieben oder auf dieser neue Daten anlegen. Was Sie damit nicht können – eine bestehende Partition vergrößern, etwa weil die Systempartition oder Ihr Home-Verzeichnis zu klein geworden ist.

Nutzen Sie jedoch LVM – am besten schon bei der Installation von Linux, stellt dies absolut kein Problem dar. Sie können dann bestehende Partitionen vergrößern (wenn noch genug freier Speicher vorhanden ist), oder auch verkleinern – ganz wichtig – Sie können dann auch Partitionen auf eine weitere Festplatte vergrößern.

Absolut wichtig – nutzen Sie LVM über mehrere Festplatten hinweg, entnehmen dem Computer eine Festplatte dieses LVMs, es funktioniert gar nichts mehr.

Nun, nehmen wir an – Sie haben welche Linux-Distribution auch immer mittels LVM installiert und möchten nun eine weitere Festplatte diesem LVM hinzufügen. Sie müssen hierzu als root auf dem Terminal arbeiten. Sehen wir uns zu Beginn einmal die bestehenden LVM-Informationen an:

Mit:

fdisk -l

können wir die normalen Partitionen ansehen. Hier finden wir Festplatten mit den Bezeichnungen „/dev/sda„, „/dev/sdb“ und so weiter und so fort. Auf diesen Festplatten finden sich natürlich auch Partitionen – diese werden mit einer Ziffer hinter der Festplatte bezeichnet – also etwa „/dev/sda1„, „/dev/sda2„, „/dev/sda3„, „/dev/sdb1„, „/dev/sdb2“ und so weiter und so fort.
Wir nutzen jedoch LVM – also müssen wir etwas anders vorgehen, wir lassen uns mit dem Befehl:

pvs

die LVM-Partitionen anzeigen. Hier zeigen sich nun LVM-Partitionen wie folgt „/dev/vda1„, „/dev/vda2„, „/dev/vdb1„, „/dev/vdb2“ und so weiter und so fort. Was wir benötigen sind jedoch die LVM-Gruppen – diese lassen wir uns mittels:

vgs

anzeigen. Genauer gesagt, bezeichnet man solche LVM-Gruppen auch Logische Volumen-Gruppen. Solche Gruppen bestehen aus mehreren Partitionen – auf einer solchen Gruppe liegen in einer Standard-Installation meist alle Partitionen, also etwa „/dev/sda1„, „/dev/sda2„. Die LVM-Gruppe könnte sich dann etwa „vg01“ nennen. Alle Partitionen innerhalb der Gruppe „vg01“ können Sie alle Partitionen wie gewünscht vergrößern und verkleinern. „vg01“ liegt im Beispiel auf der Festplatte „/dev/sda„. Jetzt bauen wir die neue Festplatte ein – sie nennt sich im Beispiel anschließend „/dev/sdb„. Diese Festplatte wollen wir jetzt in die LVM-Gruppe „vg01“ integrieren – denn dann können wir die Partitionen „/dev/sda1„, „/dev/sda2“ auf die Festplatte „/dev/sdb“ ausdehnen.

Dazu müssen wir LVM erst einmal auf der neuen Festplatte „/dev/sdb“ initialisieren:

pvcreate /dev/sdb

Anschließend können wir die LVM-Gruppe „vg01“ auf die Festplatte „/dev/sdb“ ausdehnen:

vgextend vg01 /dev/sdd

Anschließend können wir die LVM-Partitionen – also etwa „/dev/vda1„, „/dev/vda2“ auf die neue Festplatte ausdehnen. Dehnen wir beispielsweise „/dev/vda1“ auf die komplette Größe der neuen Festplatte aus:

lvextend -L +100% --resizefs /dev/vda1

Oder wir vergrößern „/dev/vda1“ nur um 20 Gigabyte auf die neue Festplatte:

lvextend -L +20G --resizefs /dev/vda1

Es ist ein wenig schwierig zu beschreiben, da jede Distribution ihre Volumen-Gruppen und Volumen-Partitionen unterschiedlich beschreibt. Bei manchen beginnen die Gruppen mit „vgXX“ und Partitionen beginnen mit „lvmXX“ statt „/dev/vdaX“ – Sie müssen sich also Ihr System genauer ansehen. Ermitteln Sie die Festplatten mit:

fdisk -l

Weiter gehen Sie mit:

pvs

Hiermit ermitteln Sie die LVM-Partitionen. Mit:

vgs

lassen Sie sich die LVM-Gruppen anzeigen. Eine vollständige Dokumentation zeigt wie immer die Manpage mit dem Befehl:

man befehl

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