Der TRIM-Befehl bei SSD’s unter Linux ist grundsätzlich wichtig, jedoch ist er bei modernen Linux-Distributionen meist automatisch eingerichtet. Das Betriebssystem sendet in der Regel automatisch regelmäßige TRIM-Befehle (meist wöchentlich) an die SSD, damit diese weiß, welche Speicherbereiche nicht mehr gebraucht werden und daher intern gelöscht und freigegeben werden können. Das verbessert die Leistung und verlängert die Lebensdauer der SSD.

TRIM-Unterstützung und Funktionsweise unter Linux

Der TRIM-Befehl teilt der SSD mit, welche Datenblöcke nicht mehr in Gebrauch sind, was die interne Speicherbereinigung effizienter macht. Moderne Dateisysteme wie Ext4, Btrfs und XFS unterstützen TRIM. Viele Linux-Distributionen aktivieren standardmäßig einen systemd-Timer (fstrim.timer), der den TRIM-Befehl periodisch automatisch ausführt.

Voraussetzungen

Der Linux-Kernel unterstützt TRIM seit Version 2.6.28. Das gilt ebenso für die SSD – was moderne SSD’s in der Regel auch tun.

Prüfung des TRIM-Supports:

sudo hdparm -I /dev/sdX | grep -i TRIM

Dabei ist /dev/sdX durch die SSD ersetzen – im Beispiel also:

sudo hdparm -I /dev/sda | grep -i TRIM

Das Ergebnis der Ausgabe – wie vermutet – TRIM wird unterstützt…

TRIM manuell ausführen

Das Tool fstrim (Teil von util-linux) kann manuell ausgeführt werden:

sudo fstrim -av

Dies trimmt alle eingehängten Dateisysteme, die TRIM unterstützen…

Automatische TRIM Ausführung über systemd-Unit

Linux bietet eine systemd-Timer-Einheit fstrim.timer, die wöchentlich einmal fstrim.service
startet und somit TRIM regelmäßig aktiviert ohne manuellen Aufwand. Es empfiehlt sich, diese
automatische Methode zu verwenden, da sie SSD-Schonender ist als die discard-Mountoption.

Aktivierung des Timer:

sudo systemctl enable --now fstrim.timer

Dies startet den Timer sofort und aktiviert ihn dauerhaft.

Status prüfen:

systemctl status fstrim.timer

Hier sieht man, ob der Timer aktiv ist und wann er das nächste Mal läuft.

Nächsten geplanten Lauf anzeigen:

systemctl list-timers fstrim.timer

Der nächste TRIM-Vorgang startet also laut Ausgabe am 20.10.2025 um 14:51:03 Uhr. Alles OK.

Letzten TRIM-Vorgang einsehen:

journalctl -u fstrim.service

Hier weist die Ausgabe ebenfalls einen korrekten Vorgang aus.

Unterschiede bei TRIM für NVMe und SATA

SATA-SSD’s verwenden den ATA-Befehlssatz, und TRIM ist hier ein ATA-Befehl. NVMe hingegen verwendet den NVMe-Befehlssatz, in dem Funktionen wie DEALLOCATE und WRITE ZEROS mit DEALLOCATE-Hinweisbit TRIM-ähnliche Aufgaben erledigen.

NVMe-SSDs unterstützen TRIM durch ein moderneres und effizienteres Protokoll, was bei SATA nicht der Fall ist.

Trotzdem läuft das Linux-System in der Regel mit einem einheitlichen TRIM-Mechanismus, der über fstrim.timer regelmäßig TRIM-Befehle an alle unterstützten SSD’s sendet, unabhängig ob NVMe oder SATA.

Fazit

TRIM ist unter Linux für SSD’s essenziell, um die Leistung zu erhalten und die Lebensdauer zu verlängern. Moderne Linux-Systeme aktivieren TRIM meist automatisch mit einem periodischen Befehl, der wöchentlich nicht mehr genutzte Speicherbereiche der SSD freigibt. Insgesamt empfiehlt sich bei aktuellen Linux-Distributionen, die automatische periodische TRIM-Ausführung aktiviert zu lassen und ansonsten keine manuelle oder getrennte Konfiguration vorzunehmen.

Bildquellen: Privates Archiv

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3 Reaktionen

  1. für andere Trim-Intervalle:
    sudo systemctl edit –full fstrim.timer:

    [Timer]
    #OnCalendar=yearly
    OnCalendar=montly
    #OnCalendar=weekly
    #OnCalendar=daily
    #OnCalendar=hourly

    hab’s durchprobiert, wird übernommen; da meine SSD kaum belastet wird, ist die SystemSSD,
    probier ich mal monthly aus.

  2. Wie im Beitrag bereits erwähnt, in den meisten Distributionen ist das TRIM bereits voreingestellt – 1x wöchentlich sollte eigentlich reichen…
    Mit:
    systemctl status fstrim.timer
    kann man vorab überprüfen, ob der Timer läuft. Wenn ja, muss man eigentlich nichts tun – gut für Faule 😉 …
    Alles andere ist Fleißarbeit.

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