Keiner merkt es aber die Uhr deines Computers geht eigentlich nie falsch.
Wieder einmal steige ich in ein Flugzeug und wenn ich lande werde ich eine andere Uhrzeit haben. Ein 2 Stundenflug wird 3 Stunden dauern. Retour sitze ich wieder 2 Stunden im Flieger aber ich werde in Wien nur 1 Stunde unterwegs gewesen sein.
Ist das Einsteins berühmtes e=mc2 oder die Relativitäts Theorie das bewegte Uhren langsamer gehen?
Ja die spielen sicher mit aber um die geht es nicht. Wir wollen uns ein paar Gedanken über die Erde, Ihre Zeitzonen und warum Computer doch immer richtig gehen.
Übrigens auch Handy, Tablets und sogar Windows nutzen das gleich Verfahren. Aber fangen wir von vorne an. Linux als Multi-User-System kann natürlich von Benutzer aus verschiedenrn Zeitzonen benutzt werden. Als zentrales Element der User-Zeit gibt es die Variable $TZ. Sie sagt aus in welcher Zeitzone der User sitzt und ob es Sommer- und Winterzeit gibt.
Ella wie der Grieche sagt und schon dauert der Flug eine Stunde länger. Ciao und die Stunde ist wieder gewonnen. Das passiert immer dann wenn sich ein griechischer Benutzer auf einen mitteleuropäischen Rechner anmeldet. Die Variable $TZ stelle ich auf seinen Standort ein. Datei informationen wie „Anlagedatum“ oder ähnliches werden mit der Rechnerzeit gespeichert. Habt ihr bei der Installation gesagt der Rechner steht in NewYork dann ist die Rechnerzeit von dort. Jetzt ist es so, dass im Üktober und März eine Umstellung der Zeit erfolgt. Das ist in der Zeitzone hinterlegt und erfolgt somit automatisch.
Ja und dann gibt es noch den Sonderfall…
Ihr fährt auf Urlaub und kommt nach Monaten wieder nach Hause. Euer System war stromlos. die Batterien leer, wie auch immer die Zeit in eurem System ist vor Monaten stehen geblieben. Oder eurer System hat gar keine Uhr (RTC). z.B. der Raspberry. Trotzdem ist nach dem Boot das aktuelle Datum und die Zeit vorhanden.
Beim Boot wird der systemd-Prozess aktiviert und sobald der aktiv ist schaut er im Internet bei seinem Time-Server nach, ob dort eine Uhrzeit vorhanden ist. Aber nicht nur ein NTP-Server liefert die Zeit auch DFC77 Empfänger (Funkuhr) als auch GPS als auch LORAN-C können als Zeitgeber dienen.
Das NTP-Protokoll
und da ist er schon wieder der RFC. RFC 958/5905 beschreibt wie das Network Time Protokoll funktioniert. Einfach ausgedrückt Uhrzeit + Laufzeit = neue Uhrzeit beim Empfänger. Damit kommt man über das Internet auf ungefähr 10 Millisekunden Genauigkeit. Ob man das im privaten Bereich benötigt, sei dahingestellt. Man kann diese Genauigkeit bis in den Nanosekundenbereich herunterbrechen durch Kenprozesse, Frequenz Loops und Phasenregel-Schleifen. Bei einigen Unix-artigen Systemen wird dies dann im Kern oder als RealTimeProzess erreicht.
Wenn man eine aktuelle Debian-Installation hat , dann ist ein Service mitinstalliert. Ihr könnt dieses Service über das Kommando
sudo service systemd-timesyncd status
überprüfen. Natürlich auch stoppen und starten.
Wer einen eigenen Timeserver betreiben will, der findet die Einstellungen im systemd (Linux Debian x64) dazu.
Als Schlusswort muss noch gesagt sein, dass gerade in dieser Bereich jeder sein Süpplein kochte und es damit ein Wirrwar an Verzeichnissen und Abläufe gibt. Gerade ältere Systeme (z.B Solaris) haben eine andere Prozessstruktur und andere Verzeichnisse. Es gibt weiters die POSIX, BSD, SystemV, Linux Lösungen für die RFC.
Tick und wieder sind ein paar Sekunden vergangen…………. Die Zeit ist richtig.

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