Jene, die Debian Testing nutzen, werden es schon mitbekommen haben – Debian passt die Paket-Quellen ab Debian 13 (Trixie) an. Dieses nennt sich dann DEB822.
Inhaltsverzeichnis
Grundlegend einmal – worum handelt es sich bei den Paket-Quellen?
Hierbei handelt es sich um Textdateien, die beschreiben, woher Debian und Co. Software beziehen können. Aus diesen Quellen wird System und Software natürlich auch aktualisiert. Diese Dateien liegen unter „/etc/apt/sources.list.d/„, früher war dafür auch die Datei „/etc/apt/sources.list“ verantwortlich, die Dateien haben die Endung „.list„. Eine solche Datei könnte aktuell etwa so aussehen:
deb [arch=amd64] https://dl.google.com/linux/chrome/deb/ stable main
Zu Beginn steht das Paket-Format – etwa „deb„, dies bedeutet, die Software liegt im Debian-Format auf einem Server. Ein weiteres Beispiel wäre etwa „deb-src“ – dies wäre nicht die eigentliche Software, sondern die Quellen der Software (eher für Entwickler gedacht). Weiter geht es mit der Prozessor-Architektur – etwa „arch=amd64„. Es folgt die URL zum Paket – hier etwa „https://dl.google.com/linux/chrome/deb/„, sie zeigt auf den richtigen Server und zum richtigen Verzeichnis. Jetzt kommt die Version des Betriebssystems – hier etwa „stable„. Unter Debian kann hier neben der Version auch der Name stehen – etwa „bookworm„. Zuletzt folgt der Bereich, aus dem die Software stammt – hier „main„.
In einer solchen Datei können auch mehrere Quellen vorhanden sein, etwa die unterschiedlichen Quellen von Debian. Aufgeteilt in mehrere Dateien werden diese zur besseren Übersicht – löscht man eine solche Datei, installiert das System keine Software mehr aus dieser Quelle.
Eine genauere Beschreibung der Paket-Quellen finden Sie unter die sources.list.
Debian Trixie steigt auf DEB822 um
Diese Beschreibung der Paket-Quellen ändert sich nun ab Debian 13 (Trixie). Bei mir unter Debian Testing ist dies schon geschehen – das System fragt nach, Sie bestätigen einfach mit y oder eben j – der Rest geschieht automatisch. Meist hat man hierbei also nichts zu tun – dies wie dies beim Übergang in Debian Stable genau ist, weiß ich noch nicht – es kann auch sein, dass Sie nach Aufforderung folgenden Befehl starten müssen (Debian weist darauf hin):
apt modernize-sources
Wir sehen uns diese Beschreibung der Paket-Quellen hier etwas genauer an – die äußerliche Änderung – die Datei-Endung ändert sich von „.list“ auf „.sources„. Zum Vergleich sehen wir uns hier gleich einmal dieselbe Paket-Quelle wie oben an:
Types: deb
URIs: https://dl.google.com/linux/chrome/deb/
Suites: stable
Components: main
Signed-By: /etc/apt/trusted.gpg.d/google-chrome.gpg
Wie schon beschrieben – die Umstellung ging automatisch vor sich. Nur der Aufbau der Datei hat sich geändert. Es beginnt mit dem Paket-Format unter „Types„, geht weiter über die URL mit „URIs„, es folgt die Version des Betriebssystems mit „Suites“ und dem Bereich, aus dem die Software stammt – „Components„. Zuletzt mit „Signed-By“ der Sicherheitsschlüssel des Repositorys.
Diese Datei könnte man jetzt noch mit „Enabled“ und der Option „yes“ (aktiviert) oder „no“ (deaktiviert) vervollständigen:
Enabled: yes
Wie beim alten Format kann man auch im neuen mehrere Bereiche einfügen:
Suites: main contrib non-free
Sie müssen im neuen Paket-Quellen-Format nicht den Pfad zum Schlüssel angeben, Sie können diesen auch gleich direkt in die Datei schreiben – etwa:
Types: deb
URIs: https://dl.google.com/linux/chrome/deb/
Suites: stable
Components: main
Signed-By:
-----BEGIN PGP PUBLIC KEY BLOCK-----
mDekPo............/...........................
...
...
...
-----END PGP PUBLIC KEY BLOCK-----
Einen solchen heruntergeladenen Schlüssel (Endung „.asc“ oder „.gpg„) können Sie mit folgendem Befehl auf dem Terminal auslesen:
gpg --show-keys --armor dateiname.gpg
Weiters können Sie die Prozessor-Architektur wie folgt eintragen:
Architectures: amd64
Beim Sicherheitsschlüssel wichtig – gibt es in diesem eine Leerzeile – müssen Sie diese durch einen Punkt ersetzen!
Noch keine Reaktion