Nach längerer Entwicklungszeit hat das Team um Elementary OS das Upgrade auf Version 8.0 als stabil freigegeben. Mit diesem Release gibt es einige Verbesserungen und Neuerungen.
Was sofort ins Auge sticht: Ein neues Dock…
In Funktion und Aussehen ähnelt es stark dem des Gnome-Desktops. Das bisherige Plank-Dock musste aufgrund der Inkompatiblität zu Wayland weichen. X11 ist nach wie vor als Classic-Sitzung voreingestellt – ein Wechsel zur Wayland- (sicheren) Sitzung kann bei der Anmeldung erfolgen.
Download und Installation
Auf der Projektseite finden Sie das aktuelle ISO-Image. Nach dem Download fertigen Sie z.B. mit Hilfe von Fedora Media Writer einen bootfähigen USB-Stick an und starten den PC davon.
Der Installer von Elementary 8.0 weicht der des sonst üblichen Calamares-Installers doch sehr ab, weshalb hier der Installations-Vorgang etwas genauer beschrieben wird.
Wählen Sie Deutsch und klicken auf Select…
Klicken Sie nun auf Germany und dann auf Select…
Es folgt die Auswahl der deutschen Tastaturbelegung…
Im nächsten Schritt bestimmen wir den Installations-Modus. Soll Elementary das einzige Betriebssystem am PC sein, wird das Häkchen in Laufwerk löschen und installieren gesetzt. Ansonsten wählen Sie Angepasst installieren...
Achten Sie beim nächsten Schritt auf das korrekte Laufwerk /SSD auf das installiert werden soll…
Für den PC zuhause ist i.d.R. keine Verschlüsselung erforderlich – klicken Sie auf Nicht verschlüsseln.
Bei Laptops, die auch ausser Haus transportiert werden, fahren Sie mit Passwort wählen fort…
Setzen Sie das Häkchen im nächsten Schritt ganz unten bei …proprietäre Treiber. Besonders wichtig bei speziellen NVIDIA-Grafikkarten usw.
Der Installationsprozess startet ohne weitere Nachfrage. Warten Sie den Vorgang ab…
Wenn diese Nachricht erscheint, entfernen Sie den USB-Stick und bestätigen mit [Enter]…
Nach dem Neustart wird im weiteren Verlauf ein erster Benutzer mit Passwort angelegt. Folgen Sie den Anweisungen.
Erste Schritte nach der Installation
Elementary 8.0 basiert auf Ubuntu 24.04 LTS und bedient sich z.T. dessen Repository – jedoch ohne Snap-Zwang. Flatpak ist vorinstalliert – die Installation von Flatpaks ist jedoch etwas eigenwillig. Dazu später.
System-Update
System-Updates erfolgen regelmäßig zum einem via AppCenter mit Anzeige im Indicator-Bereich der oberen Leiste rechts…
… oder können – wie ich es bevorzuge – im Terminal angestoßen werden mit:
sudo apt update
sudo apt upgrade
Installationen von zusätzlichen Anwendungen erfolgen zum einem über das AppCenter oder – auch hier bevorzuge ich wiederum das Terminal – wie von Debian und darauf basierende Distributionen bekannt, nach der Syntax:
sudo apt install [Paketname]
Installation von Flatpaks unter Elementary
Um Flatpaks zu installieren, laden Sie sich z.B. von Flathub die entsprechende *.flatpakref-Datei herunter, von Gimp bspw. org.gimp.GIMP.flatpakref. Per Rechtsklick darauf wählen Sie im Kontextmenü In Sideload öffnen – bestätigen mit Passwort, was den Installationsprozess daraufhin öffnet.
Wie von Ubuntu 24.04 LTS bereits bekannt, fehlt auch hier die Fuse-Bibliothek, die es vorab mit dem Befehl:
sudo apt install libfuse2t64
zu installieren gilt. AppImages lassen sich nun wie gewohnt starten.
Weitere grundlegende Konfigurations-Schritte
Wie bei der Basis Ubuntu, bedarf es auch hier der Installation von Media-Codecs:
sudo apt install ubuntu-restricted-extras
Empfehlenswert z.B. auch die Synaptic-Paketverwaltung:
sudo apt install synaptic
Systemeinstellungen
Zu den Systemeinstellungen gelangen Sie über das entsprechende Symbol im neuen Dock unten…
Hier erhalten Sie einen Überblick auf alle wichtigen Einstellungen an zentraler Stelle…
So können Sie zum einem die noch unvollständige Lokalisierung mit Klick auf Lokalisierung vervollständigen ergänzen…
Datum, Uhrzeit und Standort festlegen…
Systemleiste oben
Über die obere Leiste erhalten Sie Zugriff zum Anwendungsmenü…
Zeit – Datum – Kalender…
Systembenachrichtigungen via AppIndicator…
… und schlussendlich sich vom System abzumelden, neustarten oder herunterfahren…
Fazit
Für eine ausführliche, vollständige Beurteilung von Elementary OS 8.0 ist es noch etwas früh. Der erste Eindruck stimmt jedenfalls positiv. Besonders angenehm fällt auf, dass nur wenige Anwendungen vorinstalliert sind – hier bleibt sich Elementary OS treu. Per default startet die Sitzung mit X11.
Bei der Umstellung auf Wayland waren bislang keine grafierende Nachteile bzw. Fehler festzustellen.
Die Installation auf unterschiedlichen Systemen verlief jeweils ohne Problem – wobei Nvidia-Grafikkarten hier nicht zum Einsatz kamen.
Die Optik und Haptik – insbesondere das neue Dock – finde ich gelungen – das System ist angenehm zu bedienen. Ideal für User, die selber wenig am System (Oberfläche) verändern möchten.
4 Reaktionen
Moin Moin!
Vielen Dank für den klasse Beitrag über ElementaryOS 8.0.👍🏻
Moin @evilware666,
besten Dank für das Feedback.
Grüße
zebolon
[…] bereits in der Vorstellung von Elementary OS 8.0 erwähnt, kann im Prinzip „sofort“ mit der produktiven Arbeit losgelegt werden. Im […]
[…] kurzem wurde Elementary OS in neuer Version 8.0 veröffentlicht und hier auf der Linux-Bibel vorgestellt. Der verwendete Pantheon Desktop zielt darauf ab, eine […]