Eine Geschichte festzuhalten und anschließend zu Papier zu bringen kann manchmal ein schwieriges Unterfangen sein – oder werden…
Charaktere müssen geschaffen, Konflikte gelöst werden. Unstimmigkeiten werden vom aufmerksamen Leser schnell erkannt und oftmals nicht verziehen. Autoren-Software kann dabei helfen, sich zu organisieren um dabei den Überblick nicht zu verlieren.
Anwendungen in diesem Bereich gibt es so einige, zumeist proprietär für Windows oder macOS. Unter Linux ist das Angebot dünn gesät. Manuskript unterstützt Sie dabei, sich auf Ihre Geschichte zu konzentrieren.
Installation
Auf der Projektseite finden Sie zum einen für Debian und darauf basierende Distributionen ein Installationspaket im DEB-Binärformat, analog dazu für Red Hat, Fedora usw. ein RPM-Binärpaket.
Alternativ bietet sich ein Flatpak an, das Sie mit folgenden Befehl im Terminal:
flatpak install flathub ch.theologeek.Manuskript
installieren.
Um auf wesentlich mehr Import- und -Exportmöglichkeiten zugreifen zu können installieren wir noch Pandoc. Pandoc ist ein Dokumentenkonverter für die Kommandozeile unter Linux. Es unterstützt Formate wie LaTeX, PDF, DOCX, ODT, ePub, BibTeX, BibLaTeX, CSL JSON oder CSL YAML usw.
Unter Debian, Ubuntu und Linux Mint folgenden Befehl im Terminal ausführen:
sudo apt install pandoc
Sie finden Manuskript im Hauptmenü unter Büro.
Anwendung
Der Start mit Manuskript richtet sich daran, welchen Schreibstil Sie bevorzugen. Zum einem „Pantser“, bei dem die Autorin oder der Autor die Geschichte spontan entdeckt und während des Schreibens weniger im Voraus plant…
Oder eher „Plotter“, der im Voraus eine detaillierte Handlung und Struktur plant, bevor er / sie mit dem eigentlichen Schreiben beginnt. Pantser und Plotter repräsentieren also zwei unterschiedliche Herangehensweisen an das Schreiben von Büchern.
Wir starten mit einer Kurzgeschichte…
Im sich öffnenden Datei-Browser vergeben Sie einen passenden Namen und wählen den gewünschten Speicherort…
Im nächsten Fenster wählen Sie rechts den Reiter Navigation, links Allgemein. Geben Sie nun Ihrer Kurzgeschichte einen entsprechenden Titel und füllen die übrigen Abfragen soweit gewünscht aus…
Hier können Sie eine Zusammenfassung in nur einen Satz erstellen…
Im nächsten Schritt definieren und beschreiben Sie die Charaktere der Handlung. Dies kann nützlich sein – insbesondere bei sekundären Akteuren, auf die man evtl. später in der Handlung nochmals zurückgreifen muss…
Arbeiten Sie die einzelnen Reiter nach Ihren Gegebenheiten durch. Unter Struktur können Sie die Handlung in einzelne Szenen – oder Kapitel mit kurzer Beschreibung – setzen. So ist es möglich, neue Handlungen noch zu einem späteren Zeitpunkt einzufügen, bzw. diese leichter abzuändern…
Unter Textverarbeitung füllen Sie jetzt die vorher erstellten Szenen bzw. Kapitel mit „Leben“. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf…
Die erstellten Szenen, Abschnitte oder ganze Kapitel können als Entwürfe definiert werden – zur späteren Weiterverarbeitung – oder als endgültige Fassung bestimmt werden…
Geschafft – die Story ist fertig. Jetzt soll das ganze natürlich entweder vorab zu Papier gebracht werden, oder an eine Druckerei für einen Probeabzug aufbereitet werden. Das erledigt man mit der Funktion Kompilieren…
Im nächsten Schritt wählen wir unter der vormals installierten Erweiterung Pandoc das Format OpenDocument…
Es folgt ein Klick auf Exportieren…
Im weiteren Verlauf vergeben Sie einen passenden Namen und wählen im aufpoppenden Datei-Browser den gewünschten Speicherort. Ihr Projekt können Sie nun in Libre Office öffnen, editieren und ausdrucken.
Abschließende Bemerkung
So mancher denkt sich jetzt vielleicht: ’Das hätte ich auch gleich in Libre Office erstellen können’ –
Das stimmt einerseits – solange das Dokument, also die Geschichte wie hier im Beispiel nur – noch – eine halbe Dokumenten-Seite umfasst. Wird das ganze umfangreicher – 70, 80, oder gar mehr als 200 Seiten – wird es schier unmöglich bzw. extrem umständlich, Szenebeschreibungen oder Personen-Charaktere – Eigenschaften mal schnell nachzulesen. Noch schwieriger erscheint es, diese gar nachträglich abzuändern oder zu ergänzen.
Ich verwende Manuskript seit Jahren und es bietet jeher eine große Hilfe zur Erstellung meiner Kurz-Geschichten.
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