Bei der Beschreibung von Linux-Distributionen und der Erstellung von Bootmedien schreibe ich immer wieder davon, dass Images bootfähig auf eine CD oder DVD gebrannt werden oder eben auch bootfähig auf einen USB-Stick kopiert werden müssen. Was bedeutet bootfähig eigentlich?
Nehmen wir einmal ein ISO-Image – hierbei handelt es sich um eine einzelne Datei, diese kann man sich in etwa so wie ein komprimiertes Archiv vorstellen – nicht genau so, aber in etwa. Mit einem komprimierten Archiv können Sie nicht wirklich etwas anfangen – sondern nur mit den Dateien in der Archiv-Datei:
Um an die Dateien im Archiv zu kommen, muss man das Archiv entpacken. Bei einem ISO-Image handelt es sich ebenso um eine einzelne Datei. Jetzt nehmen wir einmal eine CD oder DVD und brennen unser oben genanntes ZIP-Archiv auf eine solche, oder wir kopieren es auf einen USB-Stick. Wir kommen nicht an die Dateien im ZIP-Archiv, ohne das Archiv zu entpacken.
Dies würde dann in etwa so aussehen – hier die gebrannte CD oder DVD oder der USB-Stick:
Jetzt gehen wir etwas weiter – sehen wir uns ein stark vereinfachtes ISO-Image an:
Würden wir das ISO-Image ganz einfach so auf eine CD oder eine DVD brennen (oder eben auf einen USB-Stick kopieren), würde dies so aussehen:
Würden wir den Computer mit einem solchen Medium starten – er würde den optischen Datenträger oder den USB-Stick finden und diesen durchsuchen. Er würde zwar eine Datei finden, damit aber nichts anfangen können. Der Computer braucht entweder direkt einen Kernel, oder ein Verzeichnis namens „boot“ in dem er den Kernel findet – oder Informationen, wo er einen solchen findet. Also etwa:
Es ist also einfach so: Der Computer sucht nach gewissen Dateien, mit denen er starten kann. Kopiert oder brennt man das ISO-Image ganz einfach als Datei, findet er nur das Image, aber nicht, was sich im Image findet.
Und hierbei ist es egal, ob es sich um Linux, macOS oder auch Windows handelt.
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