Das zentrale Kernstück des Betriebssystems, der Linux-Kernel (meist nur Kernel genannt) bildet eine Trennschicht zwischen Hardware und Anwenderprogrammen. Das heißt, wenn ein Programm auf eine bestimmte Hardware zugreifen will, geschieht dies niemals direkt, sondern nur über das Betriebssystem.
Dazu bedient sich das Programm der Systemaufrufe. Über den Systemaufruf teilt das Anwenderprogramm dem Betriebssystem mit, dass es etwas zu tun gibt. Will etwa ein Programm eine Zeile Text auf dem Bildschirm ausgeben, so wird ein Systemaufruf gestartet, dem der Text übergeben wird. Das Betriebssystem erst schreibt ihn auf den Bildschirm.
Auf der anderen Seite muss das Betriebssystem die Möglichkeit haben, die einzelnen Hardware-Komponenten anzusprechen. Mittels seiner Treiber-Schnittstelle greift es auf spezielle Geräte-Treiber zu. Diese Treiber kommunizieren dann direkt mit den Geräten.
Zu den Anwenderprogrammen zählen alle von uns gestarteten Programme (Office-Anwendungen, Videoplayer, Webbrowser …), wie auch die grafische Oberfäche des Betriebssystems, das Desktop-Environment. Letzteres ist nicht ein Programm, sondern eine Sammlung von Programmen, die zusammen die gewohnten Funktionalitäten beisteuern.
Linux ist ein Multitasking-Betriebssystem: Das heißt, es können mehrere Prozesse (so nennt man Programme, sobald sie in den Speicher geladen sind und laufen) gleichzeitig laufen. Das System verwaltet die verfügbare Rechenleistung des Prozessors, die dann den jeweiligen Prozessen zur Verfügung stehen.
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