Ich habe in den letzten Jahren viele Desktop-Umgebungen ausprobiert: Von grafisch verspielten Oberflächen wie GNOME oder KDE Plasma bis hin zu minimalistischen Setups mit Openbox. Doch immer wieder lande ich bei einer Umgebung, die anfangs unscheinbar wirkt, aber im Alltag einfach überzeugt – Xfce. Ein schneller, stabiler und Ressourcen-schonender Desktop, der trotzdem mit etwas Aufwand äußerst modern erscheint.

Am meisten schätze ich aber die Stabilität und Kontinuität. Updates verändern das Grund-System kaum – und genau das ist das Angenehme. Xfce bleibt sich treu – es entwickelt sich langsam, aber stetig – ohne radikale Umbrüche. Das gibt ein gewisses Vertrauen, dass alles morgen genauso gut funktioniert wie heute.
Gerade diese Beständigkeit ist einer der größten Vorteile von Xfce. Die Bedienung bleibt auch nach Jahren vertraut, was Umstellungen oder Anpassungen überflüssig macht. Gleichzeitig sorgt die sparsame Ressourcen-Nutzung dafür, dass selbst auf älteren Computern alles flüssig läuft – ohne Abstriche bei der Funktionalität.
Individuelle Desktop-Einstellungen
Der Xfce-Standard-Desktop ist im Auslieferungszustand nicht gerade eine Augenweide…

Xfce > Standard-Ausführung
Trotz seiner Schlichtheit bietet Xfce viele Möglichkeiten zur Konfiguration. Panels, Menüs, Tastenkürzel oder Fenstermanager lassen sich mit Themes individuell gestalten. So entsteht mit wenig Aufwand eine persönliche Arbeitsumgebung, die sich effizient bedienen lässt und genau auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Xfce > Einstellungen zum Erscheinungsbild
Anpassen lässt sich so ziemlich alles, was einem nicht gefällt, z.B. das Kalender-Plugin. Mit wenigen Handgriffen fügt es sich harmonisch in den Hintergrund ein…

Xfce > Individuelle Anpassung des Kalender-Plugins
Xfdashboard blendet auf Tastendruck oder per „Hot Corner“ eine Übersicht aller offenen Fenster ein, oft als Exposé-Effekt bezeichnet. Zusätzlich zeigt es Arbeitsflächen (Workspaces) samt ihren Fenstern und erlaubt das schnelle Umordnen und Wechseln zwischen ihnen.

Xfdashboard > Aktivitäten-Übersicht für verbesserten Workflow
Das Docklike-Plugin macht den Xfce-Panel zu einer modernen, symbolbasierten Dock-/Taskleiste im Stil von Windows, KDE oder GNOME-Dock. Es gruppiert Fenster nach Anwendung, erlaubt Anheften als Starter und bietet damit eine sehr aufgeräumte und effiziente Fensterverwaltung mit Vorschau-Funktion geöffneter Fenster.

Xfce > Docklike-Plugin
Der Anmelde-Bildschirm von LightDM – Das Entrée zum Linux-System…

Lightdm-Displaymanager – Anmeldefenster ans Wallpaper angepasst
Fazit
Zusammengefasst ist Xfce ein freundlicher „Arbeitstier-Desktop“: Unspektakulär im besten Sinne, sehr stabil, schnell und mit genug Flexibilität, um sich stimmig ans eigene System und den persönlichen Geschmack anzupassen. Wer einen soliden, ressourcenschonenden und gut nachvollziehbaren Linux-Desktop sucht, kann Xfce mit gutem Gewissen langfristig einsetzen.
Nachtrag
Hier in der Linux-Bibel habe ich schon einige Beiträge zum Xfce-Desktop veröffentlicht. Es sollen kleine Anregungen zur individuellen Gestaltung sein. Einige Links zu den hier aufgeführten Themen finden Sie in den einzelnen Abschnitten.
Oder bemühen Sie die Stichwort-Suche mit „xfce“.

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