Das AUR (Arch User Repository) birgt Sicherheitsrisiken, weil hier Pakete von der Community gepflegt und bereitgestellt werden – zumeist ohne professionelle Prüfung. Nutzer können dabei auf Quellcode und PKGBUILD-Skripte zugreifen und sich theoretisch selbst ein Bild machen, doch nicht jeder erkennt bösartige Manipulationen. Besonders Neueinsteiger sind gefährdet, wenn sie ohne genaue Kontrolle aus dem AUR installieren.
Was ist das AUR?
Das AUR ist eine Plattform, auf der Nutzer selbst Pakete und Aktualisierungen für Arch Linux anbieten können. Anders als offizielle Repositories basiert das AUR nicht auf geprüften Binärdateien, sondern auf Community-getesteten Skripten und Quellcode – ein Tor für Kreativität, aber auch für Manipulationen.
Potenzielle Gefahren
Im Jahr 2025 tauchte beispielsweise ein Remote Access Trojaner namens Chaos RAT in einigen AUR-Paketen auf. Weil die Skripte auf dem lokalen System ausgeführt werden, können User unwissentlich Malware installieren. Angreifer erhalten dadurch die Möglichkeit, Systeme fernzusteuern und auszuspionieren. Insbesondere obskure oder selten genutzte Pakete sind ein Einfallstor für Schadsoftware, da sie weniger im Fokus der Community stehen.
Vertrauenswürdigkeit und Praxis
Viele Nutzer vertrauen dem AUR, lesen die PKGBUILD-Dateien vor der Installation und prüfen Repositorien und Quellen – doch selbst erfahrene Entwickler können nicht jedes Szenario abdecken. Besonders riskant sind Skripte mit obfuskiertem Code oder undurchschaubaren Quellen. Die Mehrzahl der User berichtet zwar von problemloser Nutzung über Jahre hinweg, trotzdem bleibt die theoretische Gefahr bestehen.
Empfehlungen zum Schutz
Um sich vor manipulierten Paketen aus dem Arch User Repository (AUR) zu schützen, gibt es mehrere bewährte Sicherheitsmaßnahmen:
PKGBUILD-Dateien vor der Installation prüfen:
Da AUR-Pakete Quellskripte zum Bauen enthalten, sollte man vor Installation den PKGBUILD-Code genau durchlesen, um schädliche Befehle wie das Herunterladen oder Ausführen von schädlichem Code zu erkennen.
Nur beliebte und gut bewertete Pakete installieren:
Pakete mit vielen Votes, Downloads und positiven Nutzerkommentaren gelten als vertrauenswürdiger, da sie von mehr Nutzern geprüft wurden.
Aber – sicher ist auch das nicht.
Auf vertrauenswürdige Maintainer achten:
Wenn der Paket-Maintainer eine gute Historie und einen guten Ruf in der Community hat, erhöht das die Sicherheit des Pakets.
Verdächtige Pakete sofort melden und vermeiden:
Manipulierte Pakete oder solche mit unbekannten Quellen sollten gemieden und der Community gemeldet werden, damit sie schnell entfernt werden können.
Regelmäßige System- und Paketupdates:
Diese helfen, bekannte Sicherheitslücken zu schließen und das System aktuell zu halten.
Misstrauen bei Paketen mit ungewöhnlichen oder verschlüsselten Skripten:
Diese können Manipulationen verbergen und sollten nur mit großer Vorsicht genutzt werden.
Fazit
Selbst Arch Linux – vor Jahren für Linux-Einsteiger eine kaum zu überwindende Hürde – ist mit Tools wie archinstall zügig installiert. Daneben gibt es so einige Derivate wie EndeavourOS, Manjaro, Garuda usw. Nach der Installation bedient man sich häufig aus dem großen Pool des Arch User Repository (AUR).
Das Sicherheitsrisiko des AUR ist ein viel diskutiertes Thema und sollte in Bezug auf Arch Linux kritisch beleuchtet werden. Dessen Offenheit, bei der praktisch jeder Nutzer Pakete oder Build-Skripte hochladen kann, birgt ein reales Risiko für Schadsoftware und Manipulationen.
Das AUR bietet große Freiheit – aber das bedeutet auch eigenverantwortliches und vorsichtiges Handeln. Wer blind Pakete installiert, setzt sein System einem echten Risiko aus.
Titelbild: Designed by djvstock / Freepik

Eine Reaktion
Gilt nicht nur für AUR sondern für jede Art von Quellen. Auch die Großen hat es vor nicht all zu langer Zeit erwischt. Allerdings konnte der Schaden dort minimiert werden. (XZ-Libary)
Aber ehrlich gesagt, es war Glück, dass ein aufmerksamer Entwickler sich über einen Performance-Knick wunderte und auf die Suche ging.
Installiert auf eurem System
a:) nur das was ihr braucht und verwendet.
b:) wenn immer es geht aus dem Repository eurer Distro.
c:) Wenn es unbedingt DIESE Software sein muss, dann lässt sie in einer Sandbox /VM laufen.
d:)Wer etwas ausprobieren möchte, dafür gibt es VBOX, QEMU, VMware, Docker u.ä. Oder verwendet gleich eine Spiel-Hardware.
damit bleibt eurer System sicher, stabil und die Spielwiesen könnt ihr rücksetzen, so oft es Euch Spass macht.
Das ist kein Freibrief, aber für Böslinge wird es sehr viel schwerer z.B. über einen Webserver einzubrechen, wenn keiner da ;-). (Abgesehen, dass er gar nicht so weit kommen sollte. )