Linux steht für Freiheit, Kontrolle und Selbstbestimmung. Doch was passiert, wenn diese Freiheit anstrengend wird und jedes Problem Zeit raubt?
Es gibt Tage, da will einfach nichts laufen. Die Grafikkarte flackert, das Mikrofon verschwindet aus den Einstellungen, und irgendwo in einem Forum schreibt jemand: „Das ist ganz einfach, du musst nur die Konfiguration von Hand anpassen.“…
Wer sich auf Linux einlässt, entscheidet sich bewusst für Verantwortung – für Kontrolle, Verständnis und Unabhängigkeit. Dieses Ideal trägt viele Jahre, bis der Punkt kommt, an dem die Mühe größer wird als der Gewinn.
Nicht jedes Problem lässt sich erklären oder beheben. Manche Systeme verlangen vermehrt Aufmerksamkeit, die man irgendwann nicht mehr aufbringen möchte. Wenn nach jedem Update ein Treiber streikt, ein Programm nicht startet oder ein Gerät unerkannt bleibt, wird das schnell zur Last.
Ein Wechsel zu einer anderen Linux-Distribution muss daher nicht als Kapitulation gelten. Manchmal ist es einfach ein Schritt zu mehr Ruhe – oder zu einem System, das besser zum eigenen Alltag passt.
Der eigentliche Wert liegt nicht im Betriebssystem, sondern in dem, was es möglich macht.
Ich selbst habe viele Jahre unterschiedliche Linux-Distributionen im Alltag verwendet – aus Überzeugung und Neugier, sowie Offenheit gegenüber Veränderungen.
Am Ende zählt, dass die Technik unterstützt, nicht aufhält.

7 Reaktionen
wenn linux dich müde macht – mach ne Pause, trink ’n Käffchen.
So müde wie windoof hat mich linux noch nie gemacht; Terminalsserver W2000 und propriätäre Anwendungen, z.B. in der PVA, zum Laufen bringen, das macht müde.
Und: Nich verzagen, Linux-Bibel fragen! Hier wird Sie geholfen 🙂
Ich möchte Linux nicht mit Windows vergleichen. Unter Linux gibt es – wie unter jedem anderen OS – so manche Gründe, sich ab und an die Haare zu raufen – sofern noch welche da sind… 🙂
Ein wesentlicher Vorteil – es gibt genügend alternative Distributionen…
Ich bin seit 25 Jahren mit Linux unterwegs. Müde gemacht hat mich Windows mit seinen ständig gewachsenen Anforderungen an die Hardware und seine Kontrollsucht gemacht. Deshalb habe ich es nach wenigen Monaten vom neuen PC gekickt. Ich kann nicht nachvollziehen wie man zu einer solchen Einschätzung kommen kann.
Was ist daran so abwegig?
Vielleicht hilft es, sich den Beitrag mal etwas genauer durchzulesen. Ich sehe hier keine Abwertung von Linux, eher eine pragmatische Sichtweise.
Mittlerweile sind es ~40 Jahre, dass ich mich mit Unix-Systemen herumspiele. Beruflich und die letzten Jahren nur mehr privat. Natürlich hat mich Linux zur Verzweiflung gebracht. Sei es der TokenRing-Driver in der Alfa-Version. Sei es der Linux-Kern 0.98 aber schlussendlich habe ich es zum Laufen gebracht.
Anders bei Windows, auch da war ich das eine oder andere Mal tiefer drinnen als mir lieb war. Und selbst mit dem Sourcecode in der Hand, gibst, du bald auf.
Token-Ring, ach ja…
Seit ich auf Linux umgestiegen bin, habe ich schon so einiges erlebt, bei dem selbst das Haare raufen nicht mehr geholfen hat. Zum Beispiel, als Solus weg war und niemand wusste, wie es damit weitergeht. Da musste ich handeln. Oder wenn bei einem Rolling Release ein Update vollkommen schiefgeht.
Letztlich lernt man immer dazu.
Ein zweites Linux-System ist für mich Pflicht und es ist immer ein anderes als das Hauptsystem.
Aktuell sind es Endeavour und Garuda. Auf einem alten Mac läuft CachyOs verblüffend schnell.
Ich nehme gerne Herausforderungen an und lerne dabei.
Aber das Wichtigste ist: Du brauchst einen Anlaufpunkt wie die Linuxbibel.
Die Freundlichkeit und der Sachverstand, mit dem man dort geholfen bekommt, sind nicht selbstverständlich. Wirklich nicht. Auch wenn mein Problem mit den zu kleinen Schriften in den Menüs immer noch akut ist, hoffe ich doch auf ein Wunder. 😉