Unter Ubuntu 25.10 haben die Rust Tools die Coreutils ersetzt. Die Coreutils werden jetzt nicht jedem Linux-Einsteiger etwas sagen, dem Terminal-Freak unter Linux jedoch schon – wenn nicht – es handelt sich um grundlegende Linux-Befehle. Also etwa cp
, mv
, cat
, find
, grep
, ls
, um nur einige zu nennen. Ob man dem User damit einen Gefallen getan hat oder nicht, sei dahingestellt. Die neuen Rust Tools können im Grunde dasselbe, wie ihre Pendants aus den Coreutils – manchmal auch mehr, nennen sich aber natürlich anders und sind natürlich auch anders zu nutzen.
Möchten Sie unter Ubuntu die alten Befehle zurück – installieren Sie über die Paket-Verwaltung das Paket „coreutils“ – also als root am Terminal:
apt update
apt install coreutils
Inhaltsverzeichnis
Warum setzt Ubuntu auf die Rust Tools?
Grundsätzlich ist Rust eine Programmiersprache, die als sicherer gilt – woher kommt dies? Programme werden in einer Programmiersprache geschrieben und anschließend in ein funktionierendes Programm übersetzt – dies nennt man kompilieren. Bei den Coreutils übernimmt dies der C/C++-Compiler – dieser hat nur eine Aufgabe – Text (eben die Programmiersprache) in eine funktionierende Software zu übersetzen. Fehler und Sicherheitslücken werden erst später im funktionierenden Programm gefunden. Bei Rust hat der Compiler nicht nur die Übersetzung in ein funktionierendes Programm zur Aufgabe – er zeigt auch an, ob der sogenannte Quellcode auch sauber – also sicher geschrieben wurde (einfach erklärt).
Zusätzlich ist in Rust verfasste Software auch im Tempo etwas überlegen.
Rust Tools unter Debian
Im Gegensatz zur gängigen Meinung – die Rust Tools gibt es derzeit nur unter Ubuntu – gibt es diese auch unter – sagen wir einmal unter einem richtigen Debian, Sie müssen diese nur installieren. In folgender Tabelle finden Sie eine Auswahl der Befehle, den Paket-Namen und eine kurze Beschreibung:
Coreutils | Rust Tools | Beschreibung | In Debian 13 (ja/noch nicht) |
ls | eza | Verzeichnisinhalt anzeigen | ja |
cat | bat | Dateiinhalt anzeigen | ja |
less | bat | Dateiinhalt anzeigen | ja |
more | bat | Dateiinhalt anzeigen | ja |
most | bat | Dateiinhalt anzeigen | ja |
cut | choose | Inhalt ausschneiden | noch nicht |
df | duf | freien Speicherplatz anzeigen | ja |
du | dust (Paket du-dust) | belegten Speicherplatz anzeigen | ja |
fc | atuin | Shell-History anzeigen | ja |
history | atuin | Shell-History anzeigen | ja |
find | fdfind (Paket fd-find) | Dateien und Verzeichnisse suchen | ja |
gpgv | sqv | GnuPG-Signaturen prüfen | ja |
grep | ripgrep | Textdateien durchsuchen | ja |
ag | amber | Suchen und ersetzen in Textdateien | noch nicht |
ack | amber | Suchen und ersetzen in Textdateien | noch nicht |
sed | sd | Suchen und ersetzen in Textdateien | ja |
ping | gping | Im Netzwerk pingen | ja |
ps | procs | Prozesse anzeigen | ja |
screen | zellij | Terminal Multiplexer | noch nicht |
tmux | zellij | Terminal Multiplexer | noch nicht |
time | hyperfine | Benötigte Zeit anzeigen | ja |
4 Reaktionen
sind die parameter des alten tools zumindest beim neuen tool enthalten:
ls -al : eza -al ?
dann könnten scripte mit sed ’s/alt/neu/g‘ schnell geändert werden
Dies funktioniert zumindest mal. eza ist einigermaßen kompatibel zu ls. Bei vielen anderen Tools ist es aber nicht wirklich so. Wenn das Teil unter Tools schon verlinkt ist, gibt es bereits einen Artikel dazu.
also parallel fahren, neue scripts mit den neuen tools bauen, why not
Bei Debian bleibt sowieso alles beim Alten – die Werkzeuge kann man zusätzlich nutzen. Ubuntu geht halt wieder eigene Wege und ersetzt die alten gleich durch die neuen …