Ich mag es, wenn alles funktioniert! Das Internet ist frei, jeder sollte auf alles Zugriff haben – auf alles, was eben da ist. Doch dann kommt der Staat daher und verbietet mir, was immer er auch will.
Ich sehe mir beispielsweise gerne RT an – nicht wegen russischer Propaganda, sondern weil es auch sehr gute Beiträge gibt. Es wurde beispielsweise ja nicht nur RT gesperrt, sondern es waren auch so einige andere Online-Sender. Russland ist unheimlich groß, es gibt viele schöne Dinge, es gibt auf vielen gesperrten Webseiten auch Berichte über die Menschen und die Natur dort.
Für andere sind wieder Kinox und Co interessant – aber auch vieles andere wird gesperrt, vieles, was nützlich wäre, aber vom Staat uns vorsorglich vorenthalten wird.
Dieser Tipp ist nicht wirklich nur unter Linux interessant – er funktioniert mit jedem Betriebssystem.
Wie funktionieren Websperren eigentlich?
Eine komplette Webseite wirklich zu sperren, ist nicht ganz so einfach. Hierzu müsste man die Firewall konfigurieren, und dies ist für Internet-Provider nicht wirklich einfach. Sie haben nämlich für den Internet-Verkehr keine, sie würde das Internet zu sehr bremsen.
Daher geht man einen sehr einfachen Weg: Der Provider nutzt seinen eigenen DNS-Server, das Telefonbuch des Internets, um einen Webseiten-Abruf auf eine eigene Webseite umzuleiten, die den Hinweis enthält, die abgerufene Website sei nicht abrufbar.
Wie kann man Netzsperren umgehen?
Es muss hier festgehalten werden: Netzsperren zu umgehen, ist nicht illegal! Geschweige denn, einen anderen DNS-Server als den vom Provider zu nutzen. Oft bringt dies sogar Vorteile: Webseiten werden etwa schneller gefunden.
Wie schon beschrieben, nutzt man einen anderen DNS-Server als den vom Provider. Der Internet-Verkehr fließt zwar noch über den Provider, DNS-Abfragen jedoch über den genutzten DNS-Server.
Nutzt man einen Router, um ins Internet zu kommen, trägt man bei ihm den neuen DNS-Server ein. Dies funktioniert ganz einfach über die grafische Oberfläche des Routers – meist im Bereich der Internet-Verbindungsdaten:
Ich selbst nutze beispielsweise den DNS-Server von Google. Wie gesagt, ich weiß, wie Google seine Geschäfte macht, niemand bekommt unsere Daten, sie bleiben in den Händen von Google. Darum habe ich auch nichts gegen die Datensammelwut von Google (bei Facebook und Co. ist das anders).
Die DNS-Server von Google:
8.8.8.8
8.8.4.4
Zwei nimmt man deshalb, weil einer ausfallen könnte. Aus dieser Sicht ist das schon sicherer, als nur den einen des Providers zu nutzen.
Für Benutzer, die nichts von Google halten, gibt es freie DNS-Server weltweit ohne Ende, ohne Netzsperren – siehe Ungefiltert Surfen DE:
Diese muss man jedoch direkt in der Desktop-Umgebung – unter Linux etwa im Network-Manager – eingeben. Dies funktioniert auch dann, wenn man nicht per Router ins Internet geht, sondern etwa per UMTS-Internet-Stick:
Je nachdem, ob man per Router oder per Internet-Stick online geht, ist ein Neustart des Routers oder des Desktop-Betriebssystems nötig (auch bei der FritzBox – diese übernimmt die Einstellungen zwar sofort, aber angewendet werden sie erst viel später).
Hier etwa einige in Österreich gesperrten Seiten:
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