Emmabuntüs ist eine Linux-Distribution, die speziell dafür entwickelt wurde, älteren oder generalüberholten Computern ein zweites Leben zu schenken und zugleich Einsteigerinnen und Einsteigern den Start mit Linux so einfach wie möglich zu machen. Die Distribution orientiert sich an klassischen Desktop-Paradigmen, damit sich Menschen, die von Windows kommen, ohne große Umgewöhnung zurechtfinden und sofort loslegen können.

Name und soziale Idee
Der Name Emmabuntüs geht auf die französische Emmaus-Bewegung zurück, die sich für soziale Gerechtigkeit und Wiederverwendung von Ressourcen einsetzt. Diese Idee spiegelt sich direkt im Konzept der Distribution wider: Rechner, die anderswo ausgemustert werden, erhalten dank eines vollständigen, vorkonfigurierten Systems einen neuen Einsatz in Schulen, Vereinen, Sozialprojekten oder bei Nutzerinnen und Nutzern mit geringem Budget – weltweit.
Vorkonfigurierte Arbeitsumgebung
Im Alltag wirkt Emmabuntüs wie ein fertig eingerichteter Arbeitsplatz, nicht wie ein „Baukasten-Linux“. Nach der Installation erwartet die Nutzer eine umfangreiche Softwareausstattung aus Büroprogrammen, Bildungssoftware, Multimedia-Tools und Internetanwendungen, sodass die meisten Aufgaben ohne Nachinstallation erledigt werden können. Gerade in Umgebungen mit schlechter oder teurer Internetanbindung ist diese Vollausstattung ein klarer Vorteil, weil Updates und gelegentliche Zusatzpakete ausreichen, statt von Null an alles nachladen zu müssen.
Leistung auf älterer Hardware
Eine der Stärken von Emmabuntüs zeigt sich beim Einsatz auf älterer Hardware. Durch den ressourcenschonenden Desktop (unter anderem Xfce) und sinnvolle Voreinstellungen bleibt das System reaktionsschnell, selbst wenn nur wenig Arbeitsspeicher oder eine ältere CPU zur Verfügung steht. Das macht es möglich, ausrangierte Schul- oder Bürorechner weiter zuverwenden, anstatt sie weg zuwerfen, und verbindet technische Effizienz mit einem ökologischen und sozialen Mehrwert.
Zielgruppen und Einsatzszenarien
Die Zielgruppe von Emmabuntüs ist bewusst breit angelegt: Einsteiger, die Linux noch nicht kennen, Lehrkräfte und Bildungsinitiativen, NGOs und Repair-Cafés profitieren gleichermaßen von der Kombination aus einfacher Bedienung und umfangreicher Ausstattung. Für Neulinge senken vertraute Menüstrukturen, grafische Konfigurationswerkzeuge und eine konsistente Oberfläche die Einstiegshürde. Für Organisationen ist interessant, dass sich Emmabuntüs gut in Serieninstallationen, Workshops und Schulungsumgebungen integrieren lässt, weil alle wichtigen Werkzeuge von Anfang an bereitstehen.
Philiosophie im Vergleich zu anderen Distros
Im Vergleich zu vielen anderen „leichten“ Distributionen verfolgt Emmabuntüs damit eine etwas andere Philosophie. Statt Minimalismus um jeden Preis zu betreiben, setzt das Projekt auf einen ausgewogenen Kompromiss: Genügsam im Ressourcen-Verbrauch, aber großzügig in der Softwareauswahl und möglichst sofort produktiv nutzbar. In Kombination mit der klaren sozialen Ausrichtung entsteht so eine Distribution, die nicht nur technisch interessant ist, sondern auch eine Geschichte erzählt – die Geschichte davon, wie freie Software dazu beitragen kann, Bildung zu fördern, digitale Teilhabe zu verbessern und Elektroschrott zu reduzieren.
Titelbild: Emmabuntüs
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