KDE Linux ist ein relativ neues, benutzerorientiertes Linux-Betriebssystem, das aktuell als Alpha-Version existiert. Es setzt auf modernste Technologien wie ein “immutables” System (unveränderlicher Systemkern), Systemd und Wayland als Display-Server. Ziel ist, eine besonders sichere, wartungsfreundliche und performante Plattform zu bieten, die direkt von den KDE-Entwicklern betreut wird.

Technische Details und Besonderheiten
Grundlage:
KDE Linux nutzt Pakete von Arch Linux, versteht sich aber ausdrücklich nicht als klassische “Arch-basierte” Distribution.
Unveränderliches Basissystem:
Änderungen sind nur über Updates oder spezielle Systemerweiterungen möglich. Das erhöht Systemstabilität und reduziert typische Fehlerquellen.
App-Installation:
Klassische Paketmanager wie Pacman sind nicht enthalten – Anwendungen kommen über Flatpak, Snap oder als AppImage auf das System, ergänzt durch Werkzeuge wie Distrobox für weitergehende Softwarewünsche.
Updates:
Das Betriebssystem wird täglich aktualisiert und arbeitet mit atomaren, einfach rückrollbaren Systemabbildern.
Hardware:
Wayland ist Pflicht, proprietäre Nvidia-Kernelmodule sind aus rechtlichen Gründen nur für neuere GPUs direkt enthalten (ältere Nvidia-Hardware nur eingeschränkt unterstützt).
Entwicklungsstand
KDE Linux ist derzeit im Alpha-Stadium. Das bedeutet:
Es gibt zahlreiche bekannte und unbekannte Bugs.
Die Distribution ist derzeit klar als “Spielwiese” und Testumgebung gedacht, nicht für Produktiv- oder Anfängerzwecke.
Zurzeit gibt es ausschließlich eine “Testing Edition”, die auf regelmäßige Tests und Rückmeldungen der Community setzt.
Wer sollte KDE Linux ausprobieren?
– Gefragt sind KDE-Fans und Entwickler, die aktiv an der Weiterentwicklung teilnehmen möchten.
– Nutzer, die sich für Technologien wie Systemd, Btrfs, Container und das Konzept “immutable OS” begeistern. Ebenso erfahrene Anwender, die bereit sind, Fehler zu melden und Feedback zu geben.
– Personen ohne ältere Nvidia-Grafikkarten (am besten Turing-Generation/GTX 1630 aufwärts).
Was macht KDE Linux besonders?
Es ist das offizielle “Referenzsystem” für die KDE-Entwicklung – ideal für Entwickler, die direkt an Plasma, Frameworks oder KDE-Apps mitarbeiten.
Für unkomplizierte App-Installation steht die Softwarezentrale “Discover” bereit.
Dank atomarer Updates und einfachem Rollback ist Experimentieren mit neuen Funktionen relativ risikolos.
Download und Installation
Wer die neue Distribution mal testen möchte, findet auf der Projektseite das benötigte RAW-Image.
Davon gilt es, wie bei einem regulären ISO-Image mit Hilfe eines Image-Writers z.B. Fedora Media Writer einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen.
Schließen Sie den USB-Stick an und booten den PC davon. Sie können ohne Änderungen am PC das Live-System testen oder installieren – klicken Sie dazu auf das entsprechende Symbol…

Folgen Sie der Installationsroutine wie folgt…

Wählen Sie Region und Zeitzone…

Es folgt das Tastaturlayout…

Wählen Sie den gewünschten Datenträger zur Installation…

Benennen Sie Ihre Zugangsdaten…

Mit Klick auf Installieren beginnt der Prozess ohne weitere Bestätigung. Warten Sie den Vorgang ab…

… und starten den PC bei dieser Meldung neu und ziehen den USB-Stick ab…

Das Welcome Center können Sie durch klicken oder überspringen…

Wir starten den ersten Aktualisierungsvorgang – ich bevorzuge das Terminal, weil effektiver bei der Eingabe – als normaler User – von:
updatectl update

Warten Sie den Vorgang ab – das kann einige Zeit dauern.
Nach erfolgreicher Meldung, schließen Sie das Terminal…

Das System muss noch auf Deutsch umgestellt werden. Klicken Sie dazu auf das zweite Symbol in der Taskleiste zum Aufruf der Systemeinstellungen. Wechseln Sie hier in die Rubrik -> Region & Sprache und klicken auf Sprache ändern. In der Auswahlliste klicken Sie auf Deutsch und bestätigen mit Anwenden.

Neue Anwendungen installieren Sie via Discover…

Fazit
KDE Linux ist eine vielversprechende neue Linux-Distribution, die auf ein stabiles, sicheres und wartungsarmes System mit modernster KDE-Technologie abzielt, sich aber noch im frühen Entwicklungsstadium befindet. Sie richtet sich vor allem an Technik-begeisterte und Tester, die Interesse an modernen Konzepten wie einem „unveränderlichen“ Basissystem sowie containerisierten Apps haben und die bereit sind, aktiv Feedback zur Weiterentwicklung zu liefern.
Für Alltagsnutzer und Produktiv-Systeme ist KDE Linux derzeit noch nicht geeignet, das Potenzial für die Zukunft und die KDE-Community ist jedoch sehr groß und viel versprechend.
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